Sabine Kurtz MdL lobt Volkshochschulen als „Orte der Integration“ – Vorsitzende der Arbeitsgruppe Jugend spricht von Brückenschlag zwischen den Kulturen
Rund 40 Prozent aller Integrationskurse in Baden-Württemberg werden an Volkshochschulen durchgeführt. 90 der insgesamt 174 Volkshochschulen sind als Träger für diese Kurse nach dem Zuwanderungsgesetz zugelassen.
Das Angebot ist breit gefächert und speziell auf einzelne Zielgruppen zugeschnitten. Das geht aus einer Antwort des Kultusministeriums auf eine Anfrage von Sabine Kurtz hervor.
Die Dozentinnen und Dozenten an den Volkshochschulen leisten nach Ansicht der Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Jugend einen wesentlichen Beitrag zur Integration unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen: „Hier entstehen Brücken zwischen den Kulturen.“ Intensivkurse für Neuzuwanderer, Förderkurse für Altzuwanderer, besondere Kursformen für Berufstätige mit Migrationshintergrund, speziell Kurse für Frauen oder Alphabetisierungskurse mit erheblicher Variationsbreite seien nur einige Angebote aus der breiten Palette der Volkshochschulen. Mit dem Abschluss eines Integrationskurses sei die sprachliche Ausbildung der Migrantinnen und Migranten noch nicht abgeschlossen. Deshalb würden die Volkshochschulen weiterführende Kurse insbesondere im allgemein- oder berufssprachlichen Bereich bis hin zu EDV-Kursen oder einem gezielten Bewerbungstraining anbieten.
Eine „sehr große Nachfrage“ sei nach dem Deutsch-Zertifikat zu verzeichnen – der Nachweis dieser Sprachprüfung ist seit April 2007 für die Einbürgerung verpflichtend. „Die Zahl der an Volkshochschulen in Baden-Württemberg abgelegten Prüfungen zum Zertifikat Deutsch hat sich von 824 Prüfungen im Jahr 2005 über 2.480 im Jahr 2006 bis auf 3.361 Prüfungen im Jahr 2007 gesteigert“, so die Antwort der Landesregierung an die CDU-Abgeordnete. Dabei würden die Einbürgerungswilligen nicht nur von der flächendeckenden Verteilung der Prüfungszentren an allen Volkshochschulen im Land, sondern auch von einer kompetenten Beratung und dem breit gefächerten Angebot an Vorbereitungskursen profitieren. Flankierend zu den Integrationskursen engagierten sich die Volkshochschulen auch im Bereich der Gesundheitsbildung der Migrantinnen und Migranten. Ein entsprechendes Pilotprojekt werde von der AOK Baden-Württemberg finanziert.
Sabine Kurtz hatte in ihrer Anfrage den Fokus auch auf die Angebote des zweiten Bildungsweges gerichtet. Die Volkshochschulen, so die Antwort der Landesregierung, seien im Bereich des Nachholens von Schulabschlüssen der größte Anbieter. Für Menschen mit Migrationshintergrund habe der zweite Bildungsweg eine besondere Bedeutung und starke integrative Wirkung. Der Anteil dieser Personengruppe liege in den Abendrealschulen und Abendgymnasien inzwischen bei durchschnittlich einem Drittel, in den Vorbereitungskursen zur Hauptschulabschlussprüfung meist noch weit darüber – mit steigender Tendenz. Nicht zu unterschätzen, so Sabine Kurtz, sei die interkulturelle Bildungsarbeit, die an den Volkshochschulen geleistet werde Für die Volkshochschulen, die in diesem Bereich auf eine lange Tradition zurückblicken könnten, sei der interkulturelle Dialog mittlerweile zur alltäglichen Normalität geworden.
Dem Ziel der interkulturellen Bildung diene u. a. das neue Lehrgangssystem „Xpert Culture Communication Skills“, das Projekt „Flächendeckendes Veranstaltungsnetz für Interkulturellen Dialog“ sowie das Landesstiftungsprojekt „Neue Brücken bauen… zwischen Generationen, Kulturen und Institutionen“.
„Wir tun gut daran, das Know-how der Volkshochschulen zu nutzen und zu stützen, um der Gefahr einer zunehmenden Kluft zwischen den Generationen und zwischen den Kulturen entgegen zu wirken“, so die CDU-Abgeordnete auch im Hinblick darauf, dass den Menschen an den Volkshochschulen nicht nur die gewünschte Bildung vermittelt, sondern auch in alltäglichen und gesellschaftlichen Fragen unter die Arme gegriffen werde.
Quelle: CDU-Landtagsfraktion BW