Mehr Studienanfängerplätze an den Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen beschlossen
Die CDU-Landtagsfraktion hat deutliche Zeichen für eine Neuorientierung bei der Erzieherinnenausbildung gesetzt: Insgesamt sollen mit Beginn des Wintersemesters 2008/ 2009 weitere 163 Studienplätze an den Pädagogischen Hochschulen im Bereich der frühkindlichen Bildung geschaffen werden.
Dies wurde im Rahmen der zweiten Tranche des Hochschulausbauprogramms 2012 für die Pädagogischen Hochschulen verabschiedet, bereits in der ersten Tranche 2012 hatte die CDU-Landtagsfraktion die Einrichtung von 200 Studienplätzen erreicht.
„Mit dem Ausbau der Studienplätze für eine akademische Ausbildung im Bereich der frühkindlichen Bildung an den Pädagogischen Hochschulen machen wir den Beruf der Erzieherin/des Erziehers noch interessanter, indem wir zusätzliche Karrierechancen eröffnen“, erklären Werner Pfisterer, Vorsitzender des Arbeitskreises Wissenschaft, Forschung und Kunst der CDU-Landtagsfraktion und Andreas Hoffmann MdL. Hoffmann hatte die Neuregelungen in diesem Bereich ausgearbeitet und gemeinsam mit Pfisterer die Umsetzung vorbereitet.
Die beiden CDU-Politiker verfolgen zwei Ziele: Zum einen soll erreicht werden, dass durch die Einführung der akademischen Ausbildung in möglichst vielen Kindergärten in absehbarer Zeit mindestens eine akademisch ausgebildete Fachkraft beschäftigt werde. Die Aufgabe dieser Fachkraft sei es, die frühkindliche Diagnostik durchzuführen und die Erzieherinnen bei der Umsetzung des Orientierungsplanes anzuleiten. „Es ist nicht vorgesehen, die bisher in Fachschulen ausgebildeten Erzieherinnen durch akademische Kräfte zu ersetzen. Die Arbeit der Erzieherinnen soll nur ergänzt werden“, führt Andreas Hoffmann aus.
Bei einem Überhang von Bewerbern sollen Interessenten bevorzugt werden, die über Praxiserfahrung sowie eine Ausbildung als Erzieherin/Erzieher absolviert haben. Eine abgeschlossene Ausbildung an einer Fachschule kann mit bis zu zwei Semestern auf das nachfolgende Studium angerechnet werden. „Wir wollen gerade die Chancen von Absolventen der Fachschulen, einen Studienplatz an den Pädagogischen Hochschulen zu bekommen, erhöhen. Mit diesen Maßnahmen sollen die Kindergärten nicht akademisiert werden, sondern die Aufstiegschancen der Praktikerinnen und Praktiker sollen deutlich verbessert werden. Wir setzen deutliche Zeichen zum Wohle der Kinder und steigern die Attraktivität der Erziehungsberufe erheblich. Jetzt wissen Fachschulbewerberinnen, dass sie nach Beendigung der Fachschulausbildung beruflich nicht das Ende ihrer Möglichkeiten erreicht haben, sondern sie problemlos ein Studium anschließen können, das auch berufsbegleitend absolviert werden kann, so Werner Pfisterer.
Die wesentlichsten, seit 2007 geltenden Neuregelungen auf einen Blick:
a. Pädagogische Hochschulen starten in Kooperation mit den Fachhochschulen mit neuen Studienangeboten im Bereich der frühkindlichen Pädagogik ab dem Wintersemester 2008/2009
b. Die erworbene Fachhochschulreife an den Fachschulen für Erziehungsberufe wird für ein Studium ohne weitere Prüfung zur Zulassung anerkannt; Fachschulabsolventinnen, die keine Fachhochschulreife erworben haben, können mit einer Zulassungsprüfung ebenfalls die Studienberechtigung erwerben (Praktikerinnenregelung).
c. die Pädagogischen Hochschulen und Fachhochschulen ermöglichen im Rahmen der neuen Studiengänge ein berufsbegleitendes Studium, bei dem eine Weiterarbeit im Beruf möglich ist
d. Vorkenntnisse aus einer Fachschulausbildung an einer Fachschule für Erziehungsberufe werden bei entsprechenden Studiengängen mit bis zu 60 Creditpoints (2 Semester) anerkannt.