Die positive Tendenz des baden-württembergischen Tourismusgewerbes setzte sich auch in den beiden Hochsommermonaten Juli und August fort. Diese beiden Monate sind gerade für Saisonbetriebe bzw. stark vom Erholungstourismus geprägte Orte von besonderer Bedeutung, da hier regelmäßig die höchsten Übernachtungszahlen innerhalb eines Jahres verbucht werden.
Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes konnten die Beherbergungsbetriebe mit mehr als acht Betten zum Saisonhöhepunkt 2,3 Prozent mehr Gäste als im Vorjahr begrüßen. Damit stieg die Gästezahl im Juli und August 2008 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 77 000 auf den neuen Höchstwert von 3,43 Millionen an. Die für die Branche letztlich entscheidende Übernachtungszahl nahm entgegen dem Trend zu immer kürzeren Aufenthalten sogar noch etwas stärker um 2,9 Prozent oder 284 000 auf insgesamt 9,96 Mill. zu und verfehlte damit die 10-Millionen-Schwelle nur noch knapp. Dabei stiegen die Übernachtungen der ausländischen Gäste um 4,3 Prozent oder 89 000 überdurchschnittlich auf 2,15 Mill. Aber auch die heimischen Gäste trugen mit einem Zuwachs um 2,6 Prozent oder 194 000 auf 7,81 Mill. maßgeblich zu dem positiven Gesamtergebnis bei, das sich nahtlos in die bisherige Entwicklung des Jahres einfügte.
Mit wenigen Ausnahmen profitierten auch die meisten Betriebsarten, Gemeindekategorien oder Reiseziele von der positiven Grundstimmung. So erhöhten sich die Übernachtungen gegenüber dem vorherigen Hochsommer sowohl in der klassische Hotellerie (Hotels, Hotels garnis, Gasthöfe und Pensionen) um 2,8 Prozent als auch in der sog. Parahotellerie, zu der beispielsweise Jugendherbergen, Campingplätze oder Ferienwohnungen zählen, um 4,4 Prozent. Etwas schwächer um 0,3 Prozent verbesserten sich dagegen die Vorsorge- und Reha-Kliniken, bei denen der Hochsommer allerdings deutlich weniger ins Gewicht fällt als insbesondere in der Parahotellerie.
In der Gliederung nach Gemeindekategorien schnitten die Gemeinden mit einem touristischen Prädikat mit einem Übernachtungsplus von 3,3 Prozent insgesamt leicht überdurchschnittlich ab. Allerdings zeigten sich innerhalb dieser Gruppe deutliche Unterschiede nach der Art des Prädikats. Positiv ragten die Erholungsorte mit einem Plus von 6,5 Prozent heraus. Dagegen mussten die Luftkurorte in diesem Hochsommer sogar einen Übernachtungsrückgang um 2,4 Prozent hinnehmen. Die höher prädikatisierten Heilbäder legten mit plus 3,4 Prozent in nahezu dem gleichen Umfang zu wie die Gesamtheit der prädikatisierten Gemeinden. Entgegen dem Trend der letzten Jahre verzeichneten in diesem Hochsommer die nicht prädikatisierten Gemeinden, zu denen insbesondere auch die Großstädte ab 100 000 Einwohnern zählen, nur einen unterdurchschnittlichen Übernachtungszuwachs um 2,5 Prozent.
Auch zwischen den verschiedenen Reisegebieten divergierten die Entwicklungen in diesem Hochsommer: Auf der einen Seite musste das kleinste Reisegebiet, der Hegau, ein deutliches Minus von 5,2 Prozent hinnehmen. Daneben verzeichneten auch der baden-württembergische Teil des Taubertals (–1,4 Prozent), der Nördliche Schwarzwald (–1 Prozent), der Bereich Neckar-Hohenlohe-Schwäbischer Wald (–0,4 Prozent) sowie das Weinland zwischen Rhein und Neckar (– 0,2 Prozent) leichte Übernachtungsrückgänge. Auf der anderen Seite übertrafen die Reisegebiete Bodensee (+6,9 Prozent), Mittlerer Neckar (+5,4 Prozent), Mittlerer Schwarzwald (+5,1 Prozent) und Schwäbische Alb (+4,5 Prozent) ihr Übernachtungsergebnis aus dem vorhergehenden Hochsommer deutlich.
Quelle: CDU-Landtagsfraktion BW – Statistisches Landesamt