Sonderausschuss „Amoklauf“ des Landtags behält sich weiterreichende Empfehlungen vor
Der Vorsitzende des Sonderausschusses „Konsequenzen aus dem Amoklauf in Winnenden und Wendlingen: Jugendgefährdung und Jugendgewalt“ des Landtags von Baden-Württemberg, Christoph Palm MdL, hat sich mit der Arbeit von Dr. Udo Andriof und dem von ihm geleiteten Expertenkreis Amok zufrieden gezeigt.
„Hier wurden mit hohem Sachverstand und großer Gründlichkeit alle bekannten Aspekte des Winnender Amoklaufs sowie zur Entstehung von Amokläufen im Allgemeinen bedacht. In erfreulicher Weise ist der Expertenkreis nicht der Versuchung des Aktionismus erlegen“, sagte Palm in der Sitzung des Sonderausschusses am Donnerstag, 1. Oktober 2009, im Landtag. Den an der Regierungskommission beteiligten rund 60 Expertinnen und Experten der unterschiedlichen Fachrichtungen dankte Palm für ihr hohes Engagement.
Im Weiteren verwies Palm darauf, dass erstmals in dieser Tiefe und Breite von einer Landesregierung und einem Landesparlament ein Amoklauf aufgearbeitet worden sei. „Wir sind nach einer Schamfrist eben nicht zum Tagesgeschäft übergegangen. Das sind wir nicht nur den Opfern und ihren Angehörigen, sondern allen Menschen in unserem Land, vor allem den jüngeren, schuldig“, erklärte der Ausschussvorsitzende.
„Die Vorarbeit des Expertenkreises unterstützt die Arbeit des vom Landtag eingesetzten Sonderausschusses. So kann unser Ausschuss seinem Auftrag gerecht werden und dem Plenum konkrete Beschlussvorschläge vorlegen“, so Palm. In diesem Zusammenhang verwies der Ausschussvorsitzende darauf, dass sich das von ihm geleitete Gremium ausdrücklich vorbehält, auch über den Bericht der Expertenkommission hinausgehende Handlungsempfehlungen an die Regierung zu richten.
„Wie bisher werden wir unsere Arbeit ohne Denkverbote durchführen und mit dazu beitragen, dem Anspruch, Amokläufe in unserem Land weniger wahrscheinlich werden zu lassen, gerecht zu werden. Der Sonderausschuss Winnenden wird die umfangreichen Vorschläge der Regierungskommission in seine weiteren Beratungen einbeziehen“, betonte Palm.
Im Gremium bestehe der fraktionsübergreifende Wunsch, tiefgründige und weitreichende Empfehlungen zu entwickeln. Diese würden abschließend der Landesregierung übergeben und seien in das weitere Regierungshandeln einzubeziehen. Die Arbeit des Sonderausschusses wird nach Angaben Palms voraussichtlich noch den Rest des Jahres beanspruchen.
Quelle: Landtagspressestelle