Jährlich gibt es fast 400.000 neue Fälle von Krebserkrankungen in Deutschland. Für die Betroffenen sind allgemein verständliche und verlässliche Informationen wichtig. Dies gilt für die Patienten selbst, aber ebenso für deren Angehörige.
Auch Ärzte stoßen mit ihrem Wissen über Krebserkrankungen häufig an ihre Grenzen. Um dem stetig wachsenden und bundesweiten Informationsbedarf nicht nur von Patienten, sondern auch von Ärzten in Zukunft gerecht zu werden, wird der Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg mit der Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zu einem „Nationalen Referenzzentrum für Krebsinformation“ ausgebaut. Als Vorbild dient der amerikanische Cancer Information Service des National Cancer Instituts. Das BMBF wird den Krebsinformationsdienst ab 2010 mit jährlich rund 3,3 Millionen Euro fördern. „Menschen, die an Krebs erkranken, werden heute mit einer Flut unterschiedlichster Informationen konfrontiert und häufig verunsichert. In dieser Situation sind allgemeinverständliche und verlässliche Informationen wichtig. Das leistet der Krebsinformationsdienst in hervorragender Weise,“ sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan bei ihrem Besuch des KID. Mit dem Ausbau des KID zu einem nationalen Referenzzentrum sollen künftig bundesweite Fragen von Patienten und Angehörigen sowie neuerdings auch von Ärzten umfassend beantwortet werden. Insbesondere im Norden und Osten Deutschlands wird der Dienst nur selten in Anspruch genommen. Durch zusätzliche Mitarbeiter sollen künftig 150.000 bis 200.000 Beratungen pro Jahr nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen durchgeführt werden. Der Telefonservice wird erweitert und ist täglich von 08.00 Uhr bis 20.00 Uhr unter einer kostenlosen Hotline (0800 – 420 30 40) erreichbar. Um den Wirkungskreis des KID auf das gesamte Bundesgebiet auszudehnen, ist zudem die Einrichtung einer Außenstelle am UniversitätsKrebsCentrum (UCC) Dresden geplant. „Mit dem Ausbau des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums stellen wir sicher, dass aktuelle Entwicklungen und Daten rund um das Thema Krebs allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern kommuniziert werden und Krebskranke individuelle Informationen und Hilfestellungen erhalten“, sagte Schavan. Seit mehr als 20 Jahren steht der Krebsinformationsdienst für die Vermittlung der neuesten Erkenntnisse in der Krebsmedizin und die individuelle Beratung sowie die Vermittlung von Ansprechpartnern und Anlaufstellen für Patienten und deren Angehörige.
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