Werner Pfisterer MdL veröffentlicht Pressemitteilung des Staatsministeriums Baden-Württemberg: Baden-Württemberg erwirbt den Anteil der EDF an der EnBW

Stefan Mappus: Ein guter Tag für das Land und seine Bürger / Erwerb der EnBW-Anteile kostet Steuerzahler keinen Cent
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Das Land Baden-Württemberg übernimmt die Beteiligung von 45,01 Prozent der Electricité de France S.A. (EDF) an der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Heute Morgen haben zeitgleich das Kabinett der Landesregierung in Stuttgart sowie der Verwaltungsrat der EDF in Paris getagt, um die Transaktion zu besiegeln. Der Verkauf erfolgt zum Preis von 41,50 Euro je Aktie. Der Preis schließt den Dividendenanspruch für 2010 ein. Der Kaufpreis für die 112,5 Millionen Aktien stellt sich somit auf 4,67 Milliarden Euro.


Damit wird das Land vorübergehend zu einem der beiden Hauptaktionäre der EnBW. Die Landesregierung hat im Hinblick auf die Ende 2011 auslaufende Aktionärsvereinbarung zwischen den beiden Großaktionären OEW Energie-Beteiligungs GmbH und EDF gehandelt. „Ein Wechsel in der Eigentümerstruktur von EnBW war absehbar. In den nächsten Monaten hätte sich Unsicherheit breit gemacht. Doch so weit wollten wir es erst gar nicht kommen lassen. Wir haben frühzeitig und vorausschauend gehandelt und sind damit unserer industriepolitischen Verantwortung gerecht geworden“, sagte Ministerpräsident Stefan Mappus.

EnBW ist und bleibt als sechstgrößtes Wirtschaftsunternehmen des Landes mit sechs Millionen Kunden und einem Jahresumsatz von rund 15,5 Milliarden Euro ein integraler Bestandteil der Wirtschaftsregion Baden-Württemberg. Für das Wachstum der baden-württembergischen Wirtschaft ist zudem ein starker, unabhängiger Energieversorger von entscheidender Bedeutung. „Die wachstumsorientierte Weiterentwicklung von EnBW und die Wahrung der Interessen der Energieverbraucher sind in der neuen Eigentümerstruktur besser zu meistern als in der bisherigen“, sagte Mappus. „Das ist eine gute Nachricht für EnBW und seine fast 20.000 Mitarbeiter. Denn damit kann das Unternehmen zukunftsfest gemacht werden. Es ist aber auch eine gute Nachricht für die Menschen und Unternehmen in Baden-Württemberg. Kurzum: Es ist ein guter Tag für unser Land.“

Die Anteile an EnBW plant das Land mittelfristig in erheblichen Teilen oder komplett an die Börse zu bringen. „Unser Ziel ist, dass EnBW nach Daimler, HeidelCement und SAP der vierte Dax-Konzern in Baden-Württemberg wird. Das ist eine außerordentliche Perspektive für EnBW und seine Mitarbeiter“, so der Ministerpräsident.

Mit dem zweiten Kernaktionär OEW hatte sich die Landesregierung im Vorfeld dieser Transaktion verständigt. OEW wird weiterhin Kernaktionär bleiben und im Rahmen des freiwilligen Übernahmeangebots keine Aktien an das Land verkaufen. Die Landesregierung wird zudem in Kürze Gespräche mit den ba-den-württembergischen Kommunen und Stadtwerken aufnehmen, um das Potential für weitere Partnerschaften zu sondieren.

Der Haushalt des Landes Baden-Württemberg wird mit dem Kauf nicht belas-tet. Die Beteiligung durch eine Erwerbsgesellschaft mit dem Namen NECKARPRI GmbH wird mit einer „Baden-Württemberg-Anleihe“ finanziert werden. Die Zinskosten dieser Anleihe werden aller Voraussicht nach unter den Dividendenzahlungen der EnBW liegen. Aus dem Investment ist folglich jedes Jahr ein Mehrwert zu erwarten, der der Landeskasse zu Gute kommen wird. „Der Kauf wird nicht zu Lasten des Steuerzahlers gehen. Wir haben uns zudem auf einen ausgesprochen fairen Preis geeinigt“, sagte Mappus.

Baden-Württemberg wird allen Aktionären der EnBW AG ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot unterbreiten, dessen Höhe dem Preis entspricht, der an die EDF gezahlt wird. Die Veröffentlichung der Angebotsunterlage und weiterer das Angebot betreffender Informationen erfolgt unter: http://www.angebot-neckarpri.de

Der Erwerb der EnBW-Aktien durch Baden-Württemberg steht allein unter dem Vorbehalt der Freigabe des Erwerbs durch die zuständigen Kartellbehörden.

(C) Staatsministerium BW / 06.12.2010

 

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