Liebe Mitglieder der CDU Heidelberg, meine sehr geehrten Damen und Herren, der Wahlkampf ist vorbei. Unser Ziel, das Heidelberger Direktmandat wieder zu gewinnen, konnte aufgrund vieler Gründe, die Ihnen allen bekannt sind, leider nicht erreicht werden.
Stimmen hinzugewonnen, aber dennoch verloren / Atomkatastrophe in Japan entscheidendes Thema
Auch wenn wir bei der Stimmenanzahl im Vergleich zur Landtagswahl 2006 noch einmal zugelegt haben, konnten die Grünen in Heidelberg einen Stimmenzuwachs verzeichnen, der in dieser Größenordnung nicht vorhersehbar war. Wir selbst haben in Heidelberg einen fantastischen Wahlkampf geführt. Wir haben alles gegeben – mehr konnten wir nicht tun. Wir haben gekämpft an allen Ecken und Enden, aber gegen diesen Trend waren wir machtlos. Da zählt dann letztlich auch nicht, was wir alle für die Menschen unserer Stadt in der Vergangenheit geleistet haben, dass wir immer präsent waren und uns um die Anliegen vieler Bürgerinnen und Bürger gekümmert haben.
Ob bundes- oder landesweit: Die Medien waren uns nicht gerade wohlgesonnen. Die tägliche, oftmals unsachliche Berichterstattung über die Natur- und Atomkatastrophe in Japan stand im Vordergrund. Um es an dieser Stelle noch einmal zu sagen: Auch ich bin für die Erneuerbaren Energien, aber wir können nicht von heute auf morgen aus der Nutzung der Kernenergie aussteigen. Das wissen auch die Grünen. Deutschland wird seinen Weg in dieser Sache gehen, wünschenswert wäre, wenn europaweit ein Umdenken stattfinden würde. Hier bin ich allerdings skeptisch.
Zur Zukunft unserer Stadt und der CDU Heidelberg
Festzuhalten bleibt: Für unsere CDU in Heidelberg wird es zukünftig noch schwerer werden. Die Kommunalwahl 2014 sollten wir bereits jetzt fest im Blick haben. Ich erachte es als wichtig, dass die CDU Heidelberg nach einer kleinen Verschnaufpause ihre Bemühungen im Bereich der Mitgliederwerbung intensiviert. Die Entzauberung von Grün-Rot wird kommen, wir werden es erleben.
Auch unsere Stadt Heidelberg hat bei dieser Wahl nicht gewonnen. Unser Wahlkreis wird nur noch von der grünen Landtagsabgeordneten vertreten werden. Sollte Frau Bauer gegebenenfalls Ministerin werden, dann wird sie hier schon aus zeitlichen Gründen kaum präsent sein können. In diesem Zusammenhang möchte ich daran erinnern, dass der Wahlkreis Heidelberg auch einen grünen Bundestagsabgeordneten hat – Fritz Kuhn. Herrn Kuhn habe ich – bis auf eine kurze Begegnung an einem Infostand während des Wahlkampfs – schon seit langer langer Zeit hier nicht mehr gesehen.
Grüne Abgeordnete : In Heidelberg präsent oder nicht?
Da ich den vorliegenden Text auch über meinen Newsletterverteiler versandt habe, erhielt ich prompt vom Büro von Herrn Kuhn MdB (Grüne) eine Antwort mit der Aufforderung, ich möge keine Gerüchte in die Welt setzen.
Folgend meine diesbezügliche Antwort an das Wahlkreisbüro von Herrn Kuhn MdB: „Ich setze keine Gerüchte in die Welt, das liegt mir fern. Ich habe meinen persönlichen Eindruck, meine Erfahrungen geschildert. Und ich darf ergänzen: Dies ist übrigens nicht nur meine persönliche Meinung. Nicht nur ich habe Herrn Kuhn schon seit langer Zeit nicht mehr in Heidelberg gesehen – und ich war und bin jeden Tag in Heidelberg unterwegs und auf sehr Veranstaltungen von beispielsweise Vereinen oder Institutionen präsent. Es ging mir bei meinen Ausführungen zu der Präsenz von Herrn Kuhn in Heidelberg auch nicht um die Präsenz in Wahlkampfzeiten (Infostände) oder ob er auf Veranstaltungen Ihres Kreisverbandes auftritt, sondern um die Präsenz über die ganze Legislaturperiode hinweg. Wie Herr Kuhn sein politisches Mandat ausübt, das kann letztlich nur er entscheiden. Die Bewertung seiner Präsenz im Wahlkreis Heidelberg – darüber befinden auch die Heidelberger Bürgerinnen und Bürger, zu welchen ich gehöre.“
Wäre ja noch schöner, wenn wir uns von den Grünen den Mund verbieten lassen würden! So weit kommt es noch! Oder gilt nur für die Grünen das Recht auf Meinungsfreiheit?!
Nochmals: Dank für die tolle Unterstützung!
Abschließend bedanke ich mich bei Ihnen allen nochmals für Ihre großartige Unterstützung! Ihr vielfältiges Engagement werde ich nicht vergessen! Ich bin dankbar, dass ich insgesamt 15 Jahre lang unsere Stadt im Landtag von Baden-Württemberg vertreten durfte. Dies war eine tolle, verantwortungsvolle Aufgabe, die mir sehr viel Freude bereitet hat.
Peter Hauk führt auch zukünftig die CDU-Landtagsfraktion
Wir alle müssen nun nach vorne blicken. Die CDU-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg wird auch als Opposition eine sehr gute Arbeit leisten. Insgesamt konnten 60 von 70 Direktmandaten gewonnen werden. Ich bin davon überzeugt, dass die CDU im Land – nach einer dringend notwendigen Aussprache und Ursachenforschung – zu alter Kraft und Stärke zurückfinden wird. Mein langjähriger politischer Weggefährte Peter Hauk wird auch weiterhin die CDU-Landtagsfraktion führen. Eine gute Entscheidung!
Ein wachsames Auge zum Wohle Heidelbergs und des Landes Baden-Württemberg
Bis zum Jahre 2014 werde ich mich weiterhin mit ganzer Kraft als Stadtrat in der Kommunalpolitik für alle Heidelbergerinnen und Heidelberger engagieren. Sie dürfen ferner ausgehen, dass ich auch zukünftig sehr genau beobachten werde, wie Grün-Rot unser Land regieren wird. Meine politische Stimme wird nicht so schnell verstummen, wie es sich vielleicht Grün und Rot wünschen. Bleiben wir also dran und überlassen wir weder unsere Stadt noch unser Land nicht einfach den Grünen und der SPD! Mit uns müssen die politischen Mitbewerber auch weiterhin rechnen. Unser Kampfesgeist ist ungebrochen! Das Motto lautet: Und jetzt erst recht!
Ich freue mich auf Begegnungen mit Ihnen, wünsche Ihnen alles erdenklich Gute und grüße Sie herzlich,
Ihr
Werner Pfisterer MdL