In der vergangenen Nacht war der Heidelberger CDU-Landtagsabgeordnete Werner Pfisterer wieder unterwegs auf seiner alljährlichen „Nachtschicht“. In der Vorweihnachtszeit besuchen er und sein bewährtes Nachttour-Team,
bestehend aus dem Fraktionsvorsitzenden Dr. Jan Gradel, Stadträtin Monika Frey-Eger, Stadträtin Yvonne Eismann-Knorr, Stadtrat Manfred Benz und Pressereferent Alexander M. Böhm, Menschen, die nachts dafür sorgen, dass in Heidelberg für alle Fälle „gesorgt“ ist.
Im Polizeirevier Mitte ließen sie sich in den Abend- und Nachtdienst der Polizeidienststelle einweisen, die gerade in der Vorweihnachtszeit rund um den Weihnachtsmarkt und den Altstadt-Parkhäusern den Verkehr „flüssig“ halten. Die Polizisten berichteten, dass das Thema Ruhestörungen in der Altstadt einen großen Teil der nächtlichen Arbeit ausmache. Dies liege einerseits an der Nähe von Wohnquartieren und Gastronomie und führe besonders in den Nachtstunden vielfach zu Spannungen, wenn die Frischluftversorgung der Lokale nicht ausreichend sei und deshalb Fenster geöffnet würden.
Im Beisein des Chefs vom Dienst, Joachim Knorr, konnten sie in der RNZ-Druckerei im Pfaffengrund bereits am späten Abend in den Seiten der gerade in Druck befindlichen S-Bahn-Beilage stöbern und einen Blick in die ersten Schlagzeilen des nächsten Morgens werfen. Dabei erkannten sie, dass die Landes- und Kommunalpolitik wohl auch in dieser Nacht nicht einfacher geworden ist.
In der Chirurgischen Klinik im Neuenheimer Feld informierten sie sich über die Notfälle der noch jungen Nacht und die Arbeitsbedingungen der Mediziner. Dabei diskutierten sie auch über die Folgen des Urteils vom Europäischen Gerichtshof über die Anrechnung von Bereitschaftsdiensten auf die Arbeitszeit. Dieses Thema stand dann auch bei den Besuchen des Krankenhauses Salem und der Orthopädie in Schlierbach auf der Tagesordnung, mit unterschiedlichem Ergebnis. Während die einen sich über die entspannteren Dienste und das Mehr an Freizeit freuen, trauern andere den Gehaltsanteilen nach, die mit den anstrengenden Diensten einher gingen. Versorgungsengpässe bei den Heidelbgerger Kliniken sind nach einhelliger Aussage aller Befragten nicht zu erwarten. Schwierig werde es jedoch für kleine Kreiskrankenhäuser, die bereits heute Schwierigkeiten hätten, noch ausreichend ärztliches Personal zu finden.
In der für viele Nachtschwärmer unverzicht-baren Taxizentrale, die eigentlich „Auto-Funktaxi-Vermittlungszentrale Heidelberg e.G.“ heißt, beobachteten der Abgeordnete und seine Mannschaft, dass auch noch nachts ein intensiver Funkverkehr die Taxen in die richtigen Bahnen lenkt. Der Einsatzleiter erläuterte, wie die Taxizentrale zu jeder Tages- und Nachtzeit ihre Dienstbereitschaft sicherstellt und auch noch in der Nacht die Qualität bei der Beförderung überprüft. Schließlich sollen „Schwarze Schafe“ in Heidelberg keine Chance haben.
Etwas erschöpft zieht Pfisterer am frühen Morgen Resümee: „Auch in diesem Jahr haben wir alle wieder viel über die sich wandelnden Arbeitsbedingungen und über das Arbeitsklima bei der Nachtarbeit erfahren. Es ist uns aber auch immer ein Anliegen gewesen, die Menschen zu würdigen, die teilweise Nacht für Nacht oder in Wechselbschicht die unaufschiebbaren Dinge des Lebens für uns erledigen. Ich bin immer wieder erstaunt über die gute Arbeitsathmosphäre und das Engagement der Menschen. Unsere kleinen Mitbringsel sind da nur eine kleine symbolische Anerkennung für das, was diese Menschen für uns leisten.“ Auf Nachfrage der Redaktion, erklärte Pfisterer dann auch für das Jahr 2004: „Fortsetzung folgt!“