Wegen der kürzlich in drei Heidelberger Stadtteilen geschlossenen EDEKA-Lebensmittelmärkte appellierte der Landtagsabgeordnete Werner Pfisterer in einem Brief an den Direktor der Handelsgesellschaft, er solle die vor allem für ältere Menschen schwerwiegende Entscheidung noch einmal überdenken und nach einem Kompromiß suchen.
Pfisterer äußerte zwar Verständnis für die betriebswirtschaftlichen Argumente der Geschäftsführung, forderte aber nachdrücklich, auch an die Situation der ehemaligen Kunden zu denken. Aus Nachbarschafts-gesprächen im Hasenleiser, wo er in unmittelbarer Nähe einer der geschlossenen Filialen wohnt, weiß er: „Der EDEKA-Markt war das einzige zu Fuß erreichbare Geschäft hier in der Gegend. Viele ältere Leute werden nun auf die Hilfe von Nachbarn oder Verwandten ange-wiesen sein, um sich mit dem täglich Lebensnotwendigen versorgen zu können.“ Pfisterer wollte in seinem Schreiben an die EDEKA-Handels-gesellschaft ganz bewußt die politischen und gewerkschaftlichen Hintergründe ausklammern und bat um eine unkonventionelle Lösung: „einen Kompromiß, der beiden Interessen gerecht wird: Eine gut erreichbare Einkaufsmöglichkeit für die älteren, behinderten, nicht motorisierten und/oder umweltbewußten Menschen der betreffenden Wohngebiete und schwarze Zahlen für die Märkte.“ Damit die drei Filialen rentabler geführt werden können, schlägt er vor, entweder die Tffnungszeiten einzuschränken oder aber das Angebot etwas zu reduzieren, damit die freiwerdende Fläche als Bürofläche vermietet werden kann oder an ein Dienstleistungsunternehmen, beispielsweise Imbiß, Schuhreparatur oder Fotoarbeiten.
Werner Pfisterer MdL appelliert an EDEKA: Unkonventionelle Lösung suchen
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