Minister für Arbeit und Soziales Andreas Renner und Werner Pfisterer MdL: „Bürgerengagement:

Helfen macht Freude und stellt einen unermesslichen Gewinn für jeden Einzelnen dar“

Foto Minister Andreas Renner und Werner Pfisterer MdL in Heidelberg am 25. Januar 2006

Am gestrigen Mittwoch besuchte der baden-württembergische Minister für Arbeit und Soziales Andreas Renner auf Einladung des Heidelberger CDU-Landtagsabgeordneten Werner Pfisterer das St-Josefs-Krankenhaus Heidelberg, die Firma Curagita AG und das neu errichtete Senioren- und Pflegeheim Bethanien-Lindenhof im Stadtteil Rohrbach.


Dort fand auch eine öffentliche Veranstaltung zu der Thematik „Bürgerengagement: Alt für Jung – Jung für Alt“ statt, die gut besucht war.

Minister Andreas Renner sagte zu Beginn seiner Ausführungen, dass das Leitbild Bürgergesellschaft für aktive Teilhabe der Menschen bei der Gestaltung des Gemeinwesens stehe: „Für die Modernisierung von Staat und Gesellschaft, für die Erhaltung und die Erneuerung des Zusammenhalts der Gesellschaft ist bürgerschaftliches Engagement unersetzlich“.

Stärkung der Bürgergesellschaft bedeute aber keinesfalls den Rückzug des Staates, sondern vielmehr eine neue Verteilung der Verantwortung von Staat und Gesellschaft. Diese neue Teilung gebe den engagierten Menschen Raum für Eigeninitiative, Selbstorganisation und Selbstbestimmung.

Renner: „In der öffentlichen Diskussion entsteht bisweilen der Eindruck, als seien Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement out, als seien wir eine Spaßgesellschaft geworden, in der niemand für den anderen Verantwortung übernehmen will. In Einzelfällen mag dieses Urteil zutreffend sein, in der Gesamtheit und für Baden-Württemberg stimmt dies jedoch nicht! Fast jeder Dritte in Deutschland über 14 Jahre hat ein Ehrenamt inne, ist in einer politischen Vereinigung oder beteiligt sich in einer Selbsthilfegruppe. Das sind 23 Millionen Menschen in Deutschland, die sich engagieren. Bürgerinnen und Bürger also, die sich Tag für Tag aufs Neue außerhalb ihres Familien- und Berufsleben für das Gemeinwohl einsetzen, ohne dass sie dafür eine nennenswerte materielle Entlohnung erhalten“.

In Baden-Württemberg seien nach der genannten Untersuchung 42 % oder fast 4,5 Millionen Menschen freiwillig aktiv: „Damit sind wir im Bundesvergleich Spitzenreiter – und das schon seit Jahren. Das sind beeindruckende Zahlen und diese Zahlen sind eine gute Nachricht und Schlagzeilen wert!“

Mit dem Heidelberger Landtagsabgeordneten Werner Pfisterer war sich Minister Renner einig, dass bürgerschaftliche Engagement heute wichtiger denn je sei. In früheren Jahren habe die Familie das entscheidende soziale Netzwerk dargestellt, aus ihr konnten Hilfen in Notlagen gegeben werden. Jetzt hätten sich die Strukturen stark verändert, die klassische Großfamilie gebe es kaum noch.

„Ich zitiere gerne Theodor Heuss, von dem der Ausspruch stammt: „Demokratie lebt vom Ehrenamt“, führte Renner weiter aus. Diese Bereitschaft sei keinesfalls selbstverständlich, sie müsse sorgsam gepflegt werden. Aufgabe der Politik sei es, die richtigen Rahmenbedingungen dafür herzustellen.

Renner lobte, dass die Nachfrage nach einem Freiwilligen sozialen Jahr oder einem „Freiwilligen ökologischen Jahr“ kontinuierlich ansteige. In Baden-Württemberg absolvieren – teilweise mit finanzieller Unterstützung durch das Land – über 5.000 junge Leute solch ein Jahr. Das zeige, dass viele junge Menschen durchaus bereit sind, sich für die Gemeinschaft einzusetzen, wenn die Voraussetzungen stimmen. Geändert habe sich allerdings die Form: Viele Jugendliche scheuten davor zurück, sich langfristig an einen Verein oder eine Partei zu binden, lieber arbeiten sie projektbezogen. Diese neuen Formen des Engagements zu unterstützen und zu begleiten, zähle zu den aktuellen Herausforderungen.
“Durch unsere politischen Entscheidungen setzen wir einen Rahmen, in dem sich Eigeninitiative und gesellschaftliche Verantwortung entfalten kann oder eben auch nicht. Der hohen Verantwortung, welche die Politik in diesem Feld hat, bin ich mir daher bewusst“, betonte der Minister.

Andreas Renner: „Dass Baden-Württemberg mit Wirkung vom 01.Januar diesen Jahres Sammelverträge zum Unfall- und Haftpflichtversicherungsschutz für „seine“ ehrenamtlich und bürgerschaftlich Engagierten abgeschlossen hat, freut mich daher auch besonders. Wir schließen so Versicherungslücken, die den einen oder anderen vielleicht bisher von einem freiwilligen Engagement noch abgehalten haben. Spätestens jetzt kann jeder – ohne Risiko – aktiv werden!“

Werner Pfisterer MdL bedankte sich bei Minister Renner und den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr herzlich.

Weitere Bilder:

Foto 2 Minister Andreas Renner und Werner Pfisterer MdL in Heidelberg am 25. Januar 2006
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Foto 5 Minister Andreas Renner und Werner Pfisterer MdL in Heidelberg am 25. Januar 2006
Foto 6 Minister Andreas Renner und Werner Pfisterer MdL in Heidelberg am 25. Januar 2006
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