Was auf den ersten Blick als etwas hölzerner Begriff erscheint – Vorlass – ist bei näherem Hinschauen ein doppelt glücklicher Umstand. Denn anders als bei (der Übernahme von) Nachlässen lebt der Übergebende noch. Das Archiv seinerseits hat z. B. die Möglichkeit nachzufragen, falls die schriftlichen Quellen eben doch nicht alles beantworten.
Ihm, dem Landtagsabgeordneten und langjährigen Heidelberger Stadtrat Werner Pfisterer wünschen wir bei dieser Gelegenheit weitere Jahrzehnte fruchtbaren Schaffens. Was sich bislang als quasi schriftliche Dokumentation (eines Teils) dieses Politikerlebens angesammelt hat – mehr als einhundert Aktenordner mit Schriftverkehr Presseartikeln, Fotos – befindet sich zu einem Teil seit kurzem im Stadtarchiv Heidelberg.
Wie kam es dazu? Erst einmal fragte sich Werner Pfisterer, was in der Zukunft mit seinen Unterlagen passieren würde.
Wie könnte man sie für die Nachwelt erhalten? Seine Antwort: Das Stadtarchiv Heidelberg ist der richtige Ort, um diesen für die Stadtgeschichte (und darüber hinaus!) wichtigen Bestand zur verwahren, zur erschließen und für die Forschung nutzbar zu machen.
Von den beruflichen Anfängen als Feinmechaniker, dem Meistertitel, der Arbeit als Personalrat bzw. Personalratsvorsitzender, Gremienmitglied im Senat bzw. Großen Senat, Verwaltungsrat an der Universität Heidelberg von 1965-2011 sowie, Hauptpersonalrat, über die politische Arbeit als Stadtrat (seit 1989) und Landtagsabgeordneter (1996- 2011) ist in diesen Unterlagen alles dokumentiert. Beste Voraussetzungen also um eine politische Biografie zu schreiben:
- Presseordner über sein Leben seit 1979 (bis heute ca. 64 Stück)
- drei Ordner Gemeinderatswahl 1989 und weitere von späteren Jahren
- Fotoalben über die verschiedenen Termine und Dienstreisen (ca. 41 Stück)
- Terminkalender
- Festplatte mit Schriftwechsel
- ein USB-Stick mit Bildern von 2001 bis heute
- ein USB-Stick mit Bildern von 2001 bis heute
- Plakate
- Feiern und Ehrungen mit bzw. durch bekannten Persönlichkeiten
Es bleibt zu hoffen, dass andere sich von diesem Beispiel ermutigen lassen und ebenfalls schon zu Lebzeiten den schriftlichen Niederschlag ihres Schaffens dem Stadtarchiv anbieten und übergeben.
(Pressetext und Fotos: Stadtarchiv Heidelberg)