Heidelberg. Schon vor über 90 Jahren bot das von Prof. Albert Fraenkel gegründete „Mittelstandssanatorium“ im Speyererhof chronisch erkrankten Patienten aus Heidelberg und der Umgebung die Möglichkeit zur Rehabilitation. Viel hat sich seitdem auf dem Gelände über den Dächern Heidelbergs geändert, doch der Fokus liegt in den Kliniken Schmieder auch heute, seit der Übernahme im Jahr 2001, auf Rehabilitation, allerdings der neurologischen.
Um sich über die Situation von privat getragenen Krankenhäusern in der Krankenhauslandschaft zu informieren, kamen der Betreuungsabgeordnete für den Wahlkreis Heidelberg, Dr. Albrecht Schütte, Werner Pfisterer MdL a.D. und Stadtrat sowie Alexander Föhr, Stadtrat und Kreisvorsitzender der CDU Heidelberg, zu einem Hintergrundgespräch mit dem Geschäftsführer der „Kliniken Schmieder“ in Heidelberg, Dr. med. Matthias Janta, zusammen.
„Ich war lange Landtagsabgeordneter für Heidelberg und aus diesem Grund bereits mehrmals hier“, führte Pfisterer in die Diskussion ein. Auch jetzt sei es ihm wichtig, sowohl die landespolitische als auch die kommunalpolitische Ebene zusammenzubringen und so die Verbindung zu den Akteuren vor Ort zu pflegen. Mit ca. 400 Vollzeitkräften versorge die Klinik, seit der Fertigstellung eines Erweiterungsbaus Anfang 2018, ca. 2500 Patienten pro Jahr in allen Phasen der Rehabilitation nach einer neurologischen Erkrankung, so der Geschäftsführer Dr. Janta. Dabei reiche das Behandlungsspektrum von der Phase A (direkt nach der Erstbehandlung) bis hin zur Phase D, der beruflichen Wiedereingliederungshilfe.
Dabei würden fast alle neurologischen Indikationen betreut, am häufigsten behandle man aber nach wie vor die Folgen klassischer neurologischer Krankheiten wie Schlaganfälle, Folgen von Hirntumoren oder Schädel-Hirn-Traumen: :„Die Betten unseres Neubaus sind gut belegt und wir freuen uns, den hohen Bedarf an notwendigen Behandlungen so besser abdecken zu können und damit Patienten, Angehörigen und Familien zu helfen. Leider erlaubt uns der Landeskrankenhausplan und die aktuelle Entscheidung aber keine deutliche Ausweitung im Bereich der Frührehabilitation. Wir werden uns hier aber weiter engagieren, um den Bedarf abdecken zu können.“ Herausforderung bei der Besetzung von Stellen, auch im Pflegebereich, habe man in den „Kliniken Schmieder“ am Speyererhof auch, so Janta: „In Deutschland wurde in diesem so wichtigen Berufsfeld in den vergangenen Jahren leider vieles verpasst. Bei den Kliniken Schmieder arbeiten wir kontinuierlich an den Arbeitsbedingungen und suchen nach wie vor Verstärkung für unser Pflegeteam.“
Am Speyererhof arbeiten in der Pflege sowohl Gesundheits- und Krankenpfleger als auch Altenpfleger, die gleich vergütet werden. „Die Anerkennung der Leistungen in der Pflege und eine ausreichende Bezahlung für den Wert dieser Arbeit in allen Bereichen sind eine der größten Herausforderungen, um die sich Politik kümmern muss“, ergänzte Schütte. Sehr viel bleibe zu tun, aber der neue Gesundheitsminister Jens Spahn sei zumindest auf dem richtigen Weg. Ein Aspekt, der die Arbeitsbedingungen verbessere, sei dabei die Anbindung an den ÖPNV, die trotz der Lage der Klinik zumindest für die Früh- und Spätschicht mit der Einführung des JobTickets für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbessert wurde, lobte Janta die Stadt Heidelberg, bzw. den Heidelberger Gemeinderat. CDU-Kreisvorsitzender Föhr, der auch im Verkehrsausschuss des Heidelberger Gemeinderats sitzt, bedankte sich für das Lob an den Gemeinderat und merkte an: „Mit dem EMBL, dem Max-Planck-Institut und ihrer Klinik sind drei wichtige Arbeitgeber Heidelbergs hier am Berg, weshalb wir einen sehr großen Wert auf eine gute Nahverkehrsanbindung des Gebiets legen. Daher haben wir gerade eine weitere Verbesserung der ÖPNV-Anbindung beschlossen.“
Zum Abschluss einer regen Diskussion über die Zukunft der Pflege sowie der Medizin und einer Führung durch die Klinik bedankte sich der Landtagsabgeordnete Dr. Schütte bei Geschäftsführer Dr. Janta für die Möglichkeit des Besuchs: „Die Kliniken Schmieder mit ihren Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten leisten mit ihrer hervorragenden Arbeit einen wichtigen Teil zur herausragenden medizinischen Versorgung der Bürger in Heidelberg und in der ganzen Region, vielen Dank dafür!“ (Text/Fotos: Florian Hummel)