„Respekt“ – unter diese Überschrift stellte der Präsident des Landtags von Baden-Württemberg, Wilfried Klenk MdL, seinen Vortrag bei einer Veranstaltung zu den ‚Herausforderungen der Gegenwart‘.
Nach einleitenden Worten des CDU-Kreisvorsitzenden und Zweitkandidaten Alexander Föhr und des Heidelberger Bundestagsabgeordneten Dr. Karl A. Lamers begrüßte die Landtagskandidatin Prof. apl. Nicole Marmé den Landtagspräsidenten, der gerne der Einladung nach Heidelberg gefolgt war, gelte es doch mit neuem Schwung in die letzten 40 Tage bis zur Landtagswahl zu starten.
Nicole Marmé erläuterte in ihrer Rede die Herausforderungen vor denen Heidelberg gegenwärtig steht: Ausweisung der Konzentrationszonen für Windkraftanlagen, die Einführung einer Bettensteuer und einer Satzung zum Zweckentfremdungsverbotsgesetzes. „Nach diesem von der jetzigen Landesregierung eingeführten Gesetz dürfen Kommunen es den Immobilienbesitzern verbieten, Wohnraum leer stehen zu lassen oder gewerblich zu nutzen“, so die Landtagskandidatin. Außerdem kritisiert sie, dass aufgrund der Polizeireform das Polizeipräsidium in Heidelberg weggefallen ist und generell zu wenige Polizisten im Einsatz sind.
„Respekt“, so stellte Landtagspräsident Klenk zu Beginn seiner Ansprache heraus, „bedeutet für jeden politisch Handelnden zunächst einmal Respekt vor der Wirklichkeit und Respekt vor den Aufgaben, vor denen wir alle stehen“. Respekt vor der Wirklichkeit gelte es beispielsweise in der Bildungspolitik an den Tag zu legen: „Jeder Schüler und jede Schülerin müssen nach ihren Begabungen individuell gefördert und ausgebildet werden. Dies ist unser erstes bildungspolitisches Ziel.“ Mehr Wertschätzung mahnte Wilfried Klenk daher auch für die Lehrerinnen und Lehrern ein, welche nicht nur der Bildung der Schülerinnen und Schüler nachkämen, sondern immer mehr auch Erziehungsaufgaben übernehmen würden.
Respekt vor der Wirklichkeit forderte der Landtagspräsident außerdem mit Blick auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt. Die ökonomischen Zahlen in Baden-Württemberg seien zwar gut, „dennoch dürfen wir nicht die Augen vor den Herausforderungen verschließen, die schwächelnde Exportmärkte und ein Wandel auf dem Arbeitsmarkt mit sich bringen“, so Klenk, „Wir brauchen mehr Investitionen in die Aus- und Weiterbildung, in sichere Arbeitsplätze und in die Breitbandversorgung als zentrales Nervensystem unserer Wirtschaft“.
Respekt vor der Wirklichkeit sei sodann in der Flüchtlingspolitik notwendig. „Jede Herausforderung braucht ein beherrschbares Ausmaß. Daher brauchen wir neben einer Willkommenskultur auch eine Willkommensstruktur“, sagte Klenk. Der Staat müsse die Kontrolle wiedererlangen und die Flüchtlingszahlen spürbar und dauerhaft senken.
Zuletzt formulierte der Landtagspräsident auch Ansprüche an die politisch Handelnden: „Respekt bedeute auch Zuversicht, Offenheit und Demut“, so Klenk. Gerade kommunalpolitisch erfahrene Kandidatinnen wie Nicole Marmé zeichneten sich dadurch aus. Sie seien Seismographen, sind sie doch nahe an den Menschen vor Ort. „Was zählt, ist nicht Charisma, sondern Kompetenz“, sagte er weiter.
Im Anschluss dankte Werner Pfisterer dem Landtagspräsidenten für seine guten und klaren Worte. Zugleich appellierte der ehemalige Heidelberger Landtagsabgeordnete noch einmal an die Anwesenden sich motiviert und engagiert in den Wahlkampf einzubringen. „Lassen sie uns dafür kämpfen, dass Nicole Marmé das Direktmandat gewinnt und Heidelberg wieder von einer Christdemokratin im Landtag vertreten wird!“