Heidelberg. Die CDU-Fraktion im Heidelberger Gemeinderat reagiert empört auf die Aussagen des baden-württembergischen Verkehrsministers Hermann vergangene Woche in der Heidelberger Stadtbücherei und unterstellt diesem Tunnelblick auf Stuttgart 21. Dr. Jan Gradel, Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion, bemerkt: „Verkehrsminister Hermann fehlt aufgrund seines Lieblingsprojektes S21 offenbar der Überblick über die wirklich wichtigen Probleme der Menschen vor Ort. Es ist absolut stillos, dass wir von angeblich fehlenden Unterlagen aus der Zeitung erfahren, was nicht der Wahrheit entspricht!
Wenn dem Land für kommunale Verkehrsprojekte Geld fehlt, wäre es dringend geboten, S21 mit einem Landesanteil von 800 Mio. Euro zu bauen, anstatt für rund 1,5 Mrd. Euro aus dem Projekt auszusteigen! Von diesen 700 Millionen Euro an Steuergeldern der Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg, die das Land dann einfach auf die Deponie schafft, könnten wir viele neue Straßenbahnen bauen. Der Verkehrsminister beweist damit einmal mehr seine naive Kurzsichtigkeit gegenüber den Kommunen und deren wirklich wichtigen Verkehrsprojekte.“
Werner Pfisterer, Stadtrat und langjähriger Landtagsabgeordneter, ergänzt: „Die Stadt Heidelberg hat bis jetzt kaum Fördermittel aus Stuttgart bekommen. Gerade deshalb sollte sich der Verkehrsminister auch einmal für Heidelberg einsetzen, anstatt nur die leicht durchschaubare Verhinderungstaktik gegen unsere Stadt zu fahren. Jetzt ist er nämlich in der Verantwortung und kann sich nicht wie zu Oppositionszeiten wegducken.“
Mitteilung der CDU-Gemeinderatsfraktion Heidelberg vom 17. Oktober 2011