Minister Prof. Dr. Peter Frankenberg sprach in Heidelberg / „Wissen schafft Zukunft“
Der baden-württembergische Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Prof. Dr. Peter Frankenberg, war am heutigen Abend zu Gast in Heidelberg. Auf Einladung des CDU-Landtagsabgeordneten Werner Pfisterer sprach Frankenberg zum Thema „Wissen schafft Zukunft“. In einleitenden Worten dankte Pfisterer, der hochschulpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion ist, „seinem“ Wissenschaftsminister für die hervorragende Zusammenarbeit in den vergangenen 10 Jahren: „Und aus dieser Zusammenarbeit ist eine persönliche Freundschaft entstanden.“ Auf die Hochschulpolitk eingehend stellte Pfisterer fest: „Die Hochschulen in unserem Land sind hervorragend, 4 von 9 deutschen Exzellenz-Universitäten liegen in Baden-Württemberg. Auch Heidelberg gehört dazu. Es wurde und wird investiert, im Neuenheimer Feld stehen immer Baukräne.“
Minister Frankenberg lobte zu Beginn seiner Ausführungen ebenfalls „das vertrauensvolle Miteinander“ mit Werner Pfisterer MdL, gemeinsam habe man vieles geschultert, beispielsweise das Hochschulmedizingesetz: „In der Tat hatten wir in den vergangenen Jahren nie Langeweile.“ Der Wissenschaftspolitiker, der Geschichte, Geographie und Geologie studiert hat und vor seiner Berufung in das Ministeramt zuletzt als Rektor der Universität Mannheim tätig war, erläuterte auf sehr anschauliche Weise seinen Zuhörerinnen und Zuhören sowohl die Natur- als auch die Atomreaktorkatastrophe in Japan, deren Hauptinsel Honshu durch das Erdbeben um über 2 Meter verrutscht sei. „Ich war oft selbst in Japan“, antwortete Frankenberg auf eine Zwischenfrage, „ich habe mich auch immer gefragt, wie man in ein Erdbebengebiet ein Kernkraftwerk bauen kann.“
Der CDU-Politiker machte deutlich, dass die Zukunft den regenerativen Energien gehöre, doch es brauche noch Zeit, bis man auf die Atomenergie verzichten könne. Seiner Ansicht nach wird Neckarwestheim nicht wieder an das Netz angeschlossen werden. Insbesondere gehe es hier darum, dass dieses Atomkraftwerk letztlich ungeschützt gegen Flugzeugabstürze oder Terroranschläge sei. „Es ist ein Schwerpunkt unserer Forschung, die Nutzung der erneuerbaren Energien voranzutreiben“, unterstrich Frankenberg, „aber um auf die Kernkraft verzichten zu können, brauchen wir unter anderem auch intelligente Stromnetze, neue Stromtrassen, die Vernetzung der Landschaft mit Stromnetzen.“ Wichtig sei es grundsätzlich, Energie einzusparen: „Manche lassen den ganzen Tag das Licht an, weil sie Energiesparlampen haben.“
Im weiteren Verlauf seines Vortrags ging Frankenberg auf das vielfältige Engagement des Landes Baden-Württemberg in den Bereichen Forschung und Entwicklung ein und nannte Beispiele aus der Automobilindustrie, aus dem Maschinenbau, aus dem Gesundheitssektor und aus der Informationstechnologie.
Natürlich widmete sich der Wissenschaftsminister auch der Hochschulpolitik und stellte hierbei unter anderem heraus, dass das Land bis zum Jahre 2012 insgesamt 20.000 neue Studienplätze bereitstellen werde. Auch das Thema Studiengebühren wurde angesprochen, Kritik kam hier aus dem Publikum, dass andere Länder diese nicht erheben: „Das zahlen wir mit unserem Geld durch den Länderfinanzausgleich.“
Dass Frankenberg sich sehr in den ihm anvertrauten Bereichen Wissenschaft, Forschung und Kunst engagiert, notwendige Finanzmittel einwirbt und dabei Erfolg hat, dies konnte man seinen abschließenden Worten entnehmen: „Unser Finanzminister Willi Stächele bekommt immer Sorgenfalten, wenn er mich sieht.“ Werner Pfisterer MdL schmunzelte hierzu wissend …
(Text/Fotos: Busse)