„Wir wollen, dass jeder Jugendliche ungeachtet seiner Herkunft die bestmögliche Berufsausbildung erhält und erfolgreich in das Arbeitsleben starten kann. Dies ist nicht nur ein Gebot der Chancengleichheit, sondern auch eine unbedingte wirtschaftliche Notwendigkeit. Baden-Württemberg braucht gut ausgebildete Jugendliche auch aus bildungsfernen Schichten und auch mit Migrationshintergrund, um den Fachkräftebedarf in Zukunft decken zu können“, erklärten der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Peter Hauk MdL, und der Obmann der CDU-Fraktion in der Enquetekommission „Berufliche Schulen“ des Landtags, Stefan Teufel MdL, am Donnerstag (22. Juli) in Stuttgart anlässlich der Anhörung der Enquetekommission zum Thema „Sicherung des Fachkräftebedarfs und Integration durch berufliche Schulen, Wirtschaft und Weiterbildung“.
„Die beruflichen Schulen in Baden-Württemberg leisten einen besonders wichtigen Beitrag zur Durchlässigkeit unseres Bildungssystems und zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses für unsere heimische Wirtschaft. Die berufliche und die allgemeine Bildung sind für die CDU-Fraktion gleichwertig. Sie wird sich deshalb in der Enquetekommission dafür einsetzen, dass in der Zukunft auch bei sinkenden Schülerzahlen ein erstklassiges, flächendeckendes Angebot im Land sichergestellt ist und die beruflichen Schulen noch enger mit den Unternehmen in der Region zusammenarbeiten. In diesem Konzept ist es wichtig, die Schüler mit Migrationshintergrund nicht zu vergessen“, betonten Hauk und Teufel.
Um diesen Aspekt zu berücksichtigen, habe die CDU-Fraktion Burhan Uzun, den Vorsitzenden des Gesamtelternbeirats Heilbronn und Mitglied im Aufsichtsrat der Föderation der türkischen Elternvereine in Württemberg, als Experten für die Anhörung benannt. „Wir wollen nicht über Menschen mit Migrationshintergrund sprechen, sondern mit Ihnen“, so Hauk und Teufel weiter. „Wir freuen uns besonders, dass mit Herrn Uzun ein ausgewiesener Experte für Bildung und Integration gewonnen werden konnte.“
Hintergrund
In Baden-Württemberg leben besonders viele Menschen mit Migrationshintergrund. Mit 26,8 Prozent liegt deren Anteil höher als in allen anderen Flächenländern und sogar höher als in Berlin. Unter Kindern und Jugendlichen liegt der Anteil bereits über der Hälfte. „Baden-Württemberg gelingt es zugleich besser als anderen Bundesländern, allen Jugendlichen einen Schulabschluss und einen erfolgreichen Einstieg in das Berufsleben zu vermitteln. Der Anteil der Schüler ohne Schulabschluss ist zuletzt auf 5,5 Prozent gesunken, und die Jugendarbeitslosigkeit liegt mit 3,2 Prozent auf einem Tiefststand. Nur Bayern hat einen noch leicht niedrigeren Prozentsatz. Dennoch ist der Anteil der Jugendlichen mit Migrationshintergrund bei höherwertigen Schul- und Berufsabschlüssen noch steigerungsfähig. Die Enquetekommission des Landtags „Fit fürs Leben in der Wissensgesellschaft – berufliche Schulen, Aus- und Weiterbildung“ wird sich deshalb des Themas annehmen. Die Ergebnisse, die im Dezember vorgelegt werden, sollen auch in die Arbeit des Expertenrats „Herkunft und Bildungserfolg“ einfließen, den das Kultusministerium kürzlich eingesetzt hat.
Quelle: CDU-Landtagsfraktion BW