Werner Pfisterer MdL berichtet aktuell aus dem Landtag:

Arbeitskreis „Zukunft für Winnenden“ unterstützen
Ein „beeindruckendes Engagement“ bescheinigt Sabine Kurtz, Obfrau der CDU-Fraktion im Landtags-Sonderausschuss dem Arbeitskreis „Zukunft für Winnenden“ nach einem Gespräch mit der Gesamtelternbeiratsvorsitzenden aller Schulen in Winnenden Sylke Glass-Etzel.


Die Obfrau der CDU-Fraktion im Sonderausschuss „Konsequenzen aus dem Amoklauf“, der unter dem Vorsitz des Fellbacher Oberbürgermeisters Christoph Palm MdL tagt, lobte nach dem Gespräch die ehrenamtlichen Arbeit, die seit der Gründung des Arbeitskreises im April durch Eltern in Winnenden geleistet wird.

Am Anfang habe der Wunsch gestanden, etwas tun zu wollen, beschrieb Sylke Glass-Etzel das Bedürfnis der Mütter und Väter, deren Kinder dem Massaker entkommen sind. Zu Beginn sei es schwerpunktmäßig um die Unterstützung der Eltern gegangen, die den Tod eines Kindes zu betrauern hatten, sagte Glass-Etzel zu den Schwerpunkten des Arbeitskreises. „Wir haben uns sehr stark an den Unterschriftensammlungen des Aktionsbündnisses beteiligt“, so Glass-Etzel. Im Mittelpunkt der derzeitigen Arbeit stehe das Bemühen, Angebote für pädagogisch wertvolle Freizeitbeschäftigung für Kinder und Eltern in Winnenden zu schaffen. „Ideal wäre ein durchgängiges Ganztagsangebot für Schulkinder während der Ferien“, sagte die dreifache Mutter. Darin sehe der Arbeitskreis auch eine Maßnahme, um die Jugendlichen vom Medienmissbrauch abzuhalten.

„Meine Hauptaufgabe besteht darin, die verschiedenen Institutionen zu koordinieren, zu vernetzen und zur Zusammenarbeit zu bewegen“, erläuterte Glass-Etzel. Ein Ergebnis langer Gespräche und unzähliger Sitzungen sei beispielweise die Eröffnung einer Geschäftsstelle des Kreisjugendrings in Winnenden. In Zusammenarbeit mit dem Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden, der Volkshochschule, dem städtischen Jugendamt und weiteren Partnern werde ein Bildungsprogramm für Eltern entwickelt. „Durch die übergreifende Arbeit der verschiedensten Institutionen soll für Winnenden etwas Neues entstehen“, so Glass-Eztel. Ihr Blick geht dabei weit über die von dem Amoklauf direkt betroffene Albertville-Realschule hinaus: „Für mich sind alle Schulen, alle Eltern und alle Schulkinder in Winnenden gleichermaßen wichtig“, beschrieb sie ihren umfassenden Ansatz. Daher habe sich der Arbeitskreis „Zukunft für Winnenden“ ein weiteres wichtiges Ziel vorgenommen: Zuerst sollen für die Schulen in Winnenden, langfristig aber für alle Schulen in Baden-Württemberg Modelle entwickelt werden, die dazu beitragen, ein gutes Schulklima fest zu verankern und Gewalt und Aggressivität zu verhindern.

Lehrer und Schulleiter benötigen nach Ansicht von Glass-Etzel noch mehr Unterstützung durch zusätzliche Fachleute wie Psychologen, Sozialarbeiter, Mentoren und Betreuer: „Alle müssen an einem Strang ziehen, um positiv für die Jugend zu wirken“, so Glass-Etzel. Daher wolle sie auch in Zukunft dazu beitragen, Berührungsängste abzubauen und Barrieren aufzubrechen. Seit dem 11. März arbeiteten die Eltern der einzelnen Schulen verstärkt zusammen, diese Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Schulen müsse weiterhin gestärkt werden. Bauliche Sicherheitsmaßnahmen, die Schulen zu Festungen machen würden, passten nicht in dieses Konzept, sagte Glass-Etzel.

Sabine Kurtz begrüßt den ganzheitlichen Ansatz von Sylke Glass-Etzel und ihres Arbeitskreises. „Ich bewundere das Engagement, das aus der Begegnung mit unsäglichem Leid entstanden ist“, so Kurtz. Das Gespräch mit dieser „Expertin der Praxis“ erscheine ihr mindestens so wichtig wie die Anhörungen von Fachleuten und Wissenschaftlern im Sonderausschuss. „Ich empfehle allen, die sich mit der Thematik Amoklauf an Schulen in Podiumsdiskussionen oder anderen Veranstaltungen befassen, auch die Gesamtelternbeiratsvorsitzende aus Winnenden, Sylke Glass-Etzel, zu kontaktieren.“

Die weiteren Anhörungen des Sonderausschusses finden an folgenden Terminen statt:
· am 1. Oktober, zum Thema „Zugang zu Waffen“
· am 19. Oktober, zum Thema „Gewaltdarstellung in Medien, u. a. in Computerspielen“
· am 22. Oktober, zum Thema „Sicherheitsmaßnahmen an Schulen“
· am 11. November, zum Thema „Stärkung des Erziehungsauftrags der Eltern“

Anschließend wird der Sonderausschuss des Landtags von Baden-Württemberg die in den Anhörungen gewonnenen Erkenntnisse auswerten und bis zum Jahresende seine Empfehlungen formulieren.

Quelle: CDU-Landtagsfraktion BW

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