Flächenverbrauch geht von 10,3 Hektar auf täglich 8,2 Hektar zurück – Deutlicher Rückgang 2008 gegenüber 2007
Im Kalenderjahr 2008 nahm die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Baden-Württemberg um 3 000 Hektar (ha) oder 0,6 Prozent zu. Dies entspricht einer Größenordnung von rund 4 300 Fußballfeldern (100 m × 70 m).
Rein rechnerisch bedeutet dies für 2008 eine tägliche Flächeninanspruchnahme für Baumaßnahmen in den Bereichen Wohnen, Gewerbe und Industrie sowie Straßen von 8,2 ha.
Zum Jahreswechsel 2008/2009 bezifferte sich die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Baden-Württemberg auf 500 386 Hektar (ha). Dies entspricht einem Anteil von 14 Prozent an der Landesfläche (3,575 Millionen ha). Davon entfallen 194 700 ha oder knapp 40 Prozent auf Verkehrsflächen, d. h. Straßen, Wege, Plätze, den Schienen- und den Luftverkehr. Bei 268 200 ha oder 53,6 Prozent handelt es sich um Gebäude- und Freifläche, bei weiteren 29 800 ha (5,9 Prozent) um Erholungsfläche. Zu beachten gilt hierbei, so Brenner, dass die Siedlungs- und Verkehrsfläche in erheblichem Umfang auch Grün- und Freiflächen umfasst. »Flächenverbrauch« ist demnach nicht mit »Versiegelung« – also dem teilweisen oder vollständigen Abdichten offener Böden – gleich zu setzen. Nach Schätzungen des Statistisches Landesamtes sind landesweit in Baden-Württemberg knapp die Hälfte der Siedlungs- und Verkehrsfläche, also etwa 231 400 ha oder 6,5 Prozent der Landesfläche, tatsächlich versiegelt.
Siedlungsaktivitäten prägen verdichtete Gebiete
Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Bodenfläche insgesamt differiert bei regionaler Betrachtung sehr stark. In den eher ländlich geprägten Landkreisen Freudenstadt, Sigmaringen, Waldshut, Ravensburg, Breisgau-Hochschwarzwald oder Neckar-Odenwald-Kreis kommt die Siedlungs- und Verkehrsfläche auf Anteilswerte von 9,4 bis 10,5 Prozent, in den verdichteten Gebieten wie dem Rhein-Neckar-Kreis, sowie den Landkreisen Böblingen, Ludwigsburg und Esslingen dagegen auf 19,1 bis 24,4 Prozent. In den Stadtkreisen nimmt die Siedlungs- und Verkehrsfläche zwischen 29,5 Prozent (Pforzheim) und 57,9 Prozent (Mannheim) der Flächen ein. Eine Sonderstellung kommt Baden-Baden mit 14,5 Prozent zu.
Siedlungs- und Verkehrsfläche 2008 nach Raumkategorien
Auch hinsichtlich der Zusammensetzung der Siedlungs- und Verkehrsfläche sind regionale Unterschiede festzustellen. In den ländlichen Regionen zieht die verkehrsmäßige Erschließung einen hohen Flächenbedarf nach sich. Dagegen dominierert in den verdichteten Regionen die Gebäude- und Freifläche etwa für Wohnzecke, Gewerbe und Industerie, Handel und Dienstleistunung und öffentliche Zwecke. Dort sind auch die Erholungsflächen am stärksten vertreten.
Quelle: CDU-Landtagsfraktion BW – Statistisches Landesamt