Die Heidelberger CDU-Fraktion kritisiert die Stellungnahme der GAL im Zusammenhang mit den Abzugsplänen der Amerikaner. „Den Abzug der Amerikaner als `Chancen für unsere Stadt´ zu bezeichnen, verkennt völlig die tatsächliche Situation“, so Fraktionsvorsitzender Dr. Jan Gradel.
Wenn die GAL von neuem Wohnraum und neuer Kaufkraft spreche, dann dränge sich nach Gradels Worten der Gedanke an eine klassische Milchmädchenrechnung auf: „Es geht bei dieser Frage nicht nur um 1.000 Arbeitsplätze von zivilen Angestellten der Army, sondern in der Summe um einen Betrag von über 65 Millionen Euro pro Jahr, der zu entfallen droht. Diese Verluste können in keiner Weise kompensiert werden.“ Hier von einer Chance zu sprechen, hält Gradel für zynisch.
„Wie Oberbürgermeister Würzner bereits korrekt ausgeführt hat, ist es keineswegs so, dass die Wohnungen schnell übernommen werden können, sondern dass eine Übergangszeit von bis zu zehn Jahren notwendig sein wird“, so Stadträtin Kristina Essig. „Das Gelände fällt nicht automatisch der Stadt zu, sondern dem Bund, der es natürlich meistbietend verkaufen wird.“
Nach den Worten von Stadtrat Werner Pfisterer MdL wäre hier – wie so oft – die GGH gefragt, die aber mangels finanzieller Möglichkeiten fast keine Chance hätte, sich hier als Bieter in größerem Umfang zu engagieren. „Was also mit den frei werdenden Wohnungen geschehen würde, wäre durch die Stadt nur in recht begrenztem Maße zu beeinflussen“, so Pfisterer.
Abgesehen davon, dass der Abzug der Amerikaner für Heidelberg Stadt mehr Risiken als Chancen böte, sind Ausführungen, wie `Chance für Heidelberg´ nach Pfisterers Worten ein falsches Signal an die amerikanischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die in Heidelberg herzlich willkommen seien.
Die CDU-Fraktion bedauert die Abzugspläne und unterstützt die Verantwortlichen auf allen politischen Ebenen, die sich für den Verbleib der Amerikaner starkmachen.