Günther-Martin Pauli kritisiert die aktuellen Planungen zur Fußball-Bundesliga-Vermarktung – Mehrheit der Bevölkerung darf nicht ins Abseits gestellt werden
Der medienpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Günther-Martin Pauli MdL, kritisiert die aktuellen Überlegungen der Deutschen Fußball-Liga (DFL), wonach der Bundesligaspielplan auf fünf unterschiedliche Anstoßzeiten gestreckt werden soll,
um dem Bezahlfernsehen mehr Exklusivrechte einzuräumen.
„Wir dürfen nicht zulassen, dass alleine TV-Gelder über die Modalitäten der Übertragung entscheiden“, so Pauli. Neben dem Interesse der Allgemeinheit sei eine frei empfangbare Berichterstattung insbesondere für die Vereine von großer Bedeutung. „Die Werbepartner der Vereine werden nur dann auf breiter Front wahrgenommen, wenn über die Spiele im öffentlich-rechtlichen Fernsehen berichtet wird. Nur dadurch werden die Werbegelder auch den Vereinen zufließen.“
Man dürfe zudem nicht vergessen, dass der Spitzensport und seine mediale Darstellung immer eine Vorbildfunktion und damit erhebliche Auswirkungen auf den Breitensport haben, so Pauli.
Günther-Martin Pauli kritisierte zudem den Vorschlag, zwei Sonntagsspiele hintereinander um 15.30 Uhr und um 17.30 Uhr anzusetzen. Dies schade vor allem dem Amateurfußball, denn die interessierten Anhänger würden im Zweifel vor dem Fernseher die Bundesliga verfolgen und nicht den heimischen Club vor Ort unterstützen.
Pauli zeigte sich auch deshalb verwundert über diese neue Entwicklung, weil das Bundeskartellamt erst im Juli 2008 entschieden hatte, dass eine Zusammenfassung der Samstags-Spiele der Fußball-Bundesliga im frei empfangbaren Fernsehen bis 20 Uhr gewährleistet werden müsse. Dies verdeutliche, dass es von herausragender Bedeutung sei, auch zukünftig alle Verbraucher über die Ereignisse in der Bundesliga zu unterrichten, sagte Pauli. Daher sei eine Berichterstattung in der bisherigen Form anzustreben.
„Es darf nicht sein, dass zukünftig nur ein kleiner Zirkel in den Genuss der Berichterstattung kommt und die Mehrheit der Bevölkerung ins Abseits gestellt wird“, so Pauli.