Nominierung der nordbadischen CDU-Europakandidaten zur Aufstellung der Landesliste – Werner Pfisterer als Delegierter vor Ort
Eppelheim. Die Europawahl 2009 wirft ihre Schatten voraus: Am vergangenen Samstag fand in der Eppelheimer Rudolf-Wild-Halle die Bezirksvertreterversammlung des CDU-Bezirksverbandes Nordbaden für die Wahl der Bewerber und Ersatzbewerber zur Aufstellung der Landesliste für die Wahlen zum 7. Europäischen Parlament statt.
Insgesamt 216 stimmberechtigte Delegierte hatten den Weg in die Maurergemeinde gefunden, unter ihnen die Mandatsträger Dr. Karl A. Lamers MdB, Olav Gutting MdB, Ingo Wellenreuther MdB, Axel Fischer MdB, Bundestagskandidat Dr. Stephan Harbarth, Elke Brunnemer MdL, Werner Pfisterer MdL, Minister a.D. Gerhard Stratthaus MdL, Staatssekretär Georg Wacker MdL, Karl Klein MdL und Stefan Mappus MdL, der Vorsitzende der baden-württembergischen CDU-Landtagsfraktion.
Die beiden nordbadischen Europaabgeordneten Daniel Caspary (Landeslistenplatz 2a / Karlsruhe-Land) und Dr. Thomas Ulmer (Landeslistenplatz 6a / Neckar-Odenwald-Kreis) wurden jeweils mit einem klaren Votum gewählt. Caspary erhielt 94,20 Prozent der Stimmen (abgegebene gültige Stimmzettel: 207, 195 Ja-Stimmen, 12 Nein-Stimmen), Ulmer konnte 93,07 Prozent (abgegebene gültige Stimmzettel: 202, 188 Ja-Stimmen, 14 Nein-Stimmen) auf sich vereinen.
Casparys Ersatzbewerber Alexander Becker (Rastatt) erzielte eine Zustimmung von 88,77 Prozent, Ulmers Ersatzbewerberin Andrea Leitner (Rhein-Neckar) 85,38 Prozent. Auf den weiteren Landeslistenplätzen 11, 15, 19a und b folgen Susanne Beyle-Farr (Karlsruhe-Land), Dr. Albert Käuflein (Karlsruhe-Stadt), Martina Klein (Mannheim), Johannes Krug (Karlsruhe-Stadt), Horst Pieper (Enzkreis-Pforzheim) und Michael Zacherle (Karlsruhe-Land).
Nach kurzen Grußworten des Eppelheimer Bürgermeisters Dieter Mörlein, des örtlichen CDU-Vorsitzenden Rolf Bertsch und des CDU-Kreisvorsitzenden Georg Wacker MdL führte CDU-Bezirksvorsitzender Heribert Rech, Innenminister des Landes Baden-Württemberg, recht zügig durch die Tagesordnung und machte unter dem Beifall und Lachen der Delegierten deutlich: „Im Mittelpunkt der heutigen Veranstaltung stehen unsere beiden Europaabgeordneten. Ich verzichte daher auf meine Rede. Wenn nach den Wahlen noch etwas Zeit ist, dann sage ich Ihnen noch etwas Bahnbrechendes, etwas Wegweisendes.“ Rech dankte sowohl Caspary als auch Ulmer für die „exzellente Arbeit in Brüssel und in Straßburg“ und für die „große Präsenz im gesamten Wahlkreis“.
Dass eine stetige Präsenz vor Ort nicht ganz so einfach ist, erläuterte Caspary in seinem Rechenschaftsbericht: „Unser Wahlkreis ist der Regierungsbezirk Karlsruhe, etwa 2,7 Millionen Menschen wohnen in Nordbaden.“ Der 32-jährige Technische Diplomvolkswirt hatte für die Delegierten einen 72-seitigen Tätigkeitsbericht über seine Aktivitäten der letzten Jahre vorgelegt. Dieser sprach für sich, seinen mündlichen Bericht konnte er dementsprechend kurz fassen. Die Schwerpunktthemen des jungen Politikers sind die Themen Handel und Energie, Forschungsförderung und Haushaltskontrolle. Deutlich sprach sich Caspary gegen eine baldige EU-Osterweiterung aus: „Nicht jetzt und nicht mit uns.“
Ebenso klar war der Bericht von Dr. Thomas Ulmer MdEP: „Wir stehen in Europa mit beiden Beinen auf dem Boden der christdemokratischen Gedankenwelt, auch wenn wir aus diesem Grund manche Abstimmungen verlieren.“ Europa sei eine riesige Chance und Herausforderung. „Übe Dich an Aufgaben, an denen Du verzweifelst“, meinte der 51-jährige Arzt und Sportmediziner treffend, „und Du wirst daran wachsen und ein Großer werden.“
In seinen Ausschüssen Regionalpolitik, Beschäftigung und Soziales und Umwelt, Lebensmittelsicherheit und Gesundheit war Ulmer erfolgreich: Die Patienteninteressen im Auge konnte er eine Neufassung der Richtlinie über 500.000 Medizinprodukte durchsetzen.
Ferner hat der CDU-Politiker eine Initiative zur Bekämpfung von Hepatitis B und C in Gesamteuropa gestartet. Ulmer ging des Weiteren auf den Vertrag von Lissabon ein und erklärte die schlagartige Abkehr von der Kernkraft für einen Irrweg.
Die engagierte, bürgernahe Arbeit der beiden CDU-Europaabgeordneten Caspary und Ulmer würdigten die CDU-Delegierten mit einer entsprechend hohen Zustimmung bei den Wahlgängen.
Horst Pieper, Bewerber für einen der weiteren Landeslistenplätze, erntete ebenfalls viel Zustimmung mit seinem Flyer, in dem zu lesen war: „Die Europäische Idee muss wieder die Herzen der Menschen erreichen und nicht im Gerangel um Milchquoten, Bußgelder und Bananenkrümmungen untergehen.“
Matthias Busse