Werner Pfisterer MdL auf dem Neujahrsempfang der CDU Leimen – Rede von Ministerpräsident a.D. Erwin Teufel – Grußwort von OB-Kandidat Dr. Ulrich Vonderheid

Werner Pfisterer MdL auf dem Neujahrsempfang der CDU Leimen - Rede von Ministerpräsident a.D. Erwin Teufel - Grußwort von OB-Kandidat Dr. Ulrich Vonderheid

Großes Interesse fand der diesjährige Neujahrsempfang der CDU-Stadtratsfraktion Leimen: Über 200 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren in die Aegidiushalle nach St. Ilgen gekommen,


um sowohl die Rede des ehemaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel zu hören als auch den frisch nominierten Oberbürgermeister-Kandidaten Dr. Ulrich Vonderheid kennenzulernen.

CDU-Fraktionsvorsitzender Hans Appel begrüßte die zahlreichen Gäste, unter ihnen auch Staatsminister a.D. Bernd Schmidbauer MdB, Werner Pfisterer MdL, Karl Klein MdL sowie viele weitere Persönlichkeiten des öffentlichen und gesellschaftlichen Lebens.

Nahezu eine Stunde sprach Erwin Teufel – frei von jeglichem Manuskript und von Politikzwängen. „Willst du glücklich sein im Leben, trage bei zu anderer Glück, denn die Freude die wir geben, kehrt ins eigene Herz zurück.“ Mit diesem Sprichwort begann der ehemalige Landesvater seine begeisternde Neujahrsrede, in welcher er zu vielen politischen Ereignissen und Themen Stellung nahm.

„Frieden ist kein Naturzustand“ zitierte Teufel Immanuel Kant. Sechs Jahrzehnte lebe Deutschland nunmehr in Frieden und Freiheit. Dass dies so bleibe, dafür müsse jeden Tag gearbeitet werden. Teufel lobte in diesem Zusammenhang das Bündnis mit den USA und erwähnte auch das herausragende ehrenamtliche Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger in Städtepartnerschaften oder beim Schüler- und Studentenaustausch.

Den Menschen in Europa gehe es wirtschaftlich gut, dem gegenüber hätten weltweit über 1,3 Milliarden Menschen weniger als einen einzigen Dollar täglich zum Leben zur Verfügung. 50 Prozent der Menschen in den Entwicklungsländern seien unter 20 Jahre alt und praktisch ohne jede Chance. „Diese Menschen werden sich auf den Weg machen, denn sie haben nichts zu verlieren. Ein großer Süd-Nord- Konflikt steht vor unserer Tür. Diejenigen, die nicht aus christlicher Nächstenliebe etwas für die Ärmsten dieser Welt tun möchten, sollten darüber nachdenken, ob sie es nicht aus eigenem Interesse heraus tun“, mahnte Teufel.

Die reichen Länder müssten bereit sein zu teilen, es habe aber keinen Sinn, nur Almosen zu geben. Mit der Entwicklungspolitik könne man zwar keine Wahl gewinnen, sie sei aber für die Zukunft dieser Welt von besonderem Interesse.

Auf die Bundeswehr eingehend, die als Friedensarmee einen wichtigen Dienst leiste, forderte Teufel die verantwortlichen Politiker dazu auf, darüber nachzudenken, ob man den Wehrdienst nicht in einen allgemeinen Friedensdienst umwandeln sollte: „Entwicklungspolitik ist der neue Name für Frieden.“

Auch die Arbeitsmarktsituation beleuchtete Teufel. Ohne Arbeit sei fast alles andere nichts, urteilte er. Arbeit sei weit mehr als nur eine Beschäftigung, sie vermittle auch ein Selbstwertgefühl. Es sei erste Aufgabe seitens der Politik, der Wirtschaft und Gesellschaft, Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen.

Die Bildung eines Menschen sei eine ganz entscheidende Voraussetzung, die Kleinkindphase und die Prägung durch die Familie besonders wichtig. „Dies ist keine altbackene kirchliche Auffassung“, sagte der tiefgläubige Christ Erwin Teufel, „sondern dies sind modernste wissenschaftliche Erkenntnisse.“

In Abwandlung eines Zitats des Nationalökonoms Friedrich List (19. Jahrhundert) kritisierte Teufel: „Wenn man Schweine aufzieht, dann geht das ein in die Wirtschaft eines Landes, in das Bruttosozialprodukt, wenn man Kinder aufzieht jedoch nicht.“ Heutzutage werde jeder Wert am Geld bemessen, die Erziehungsleistung beispielsweise einer Mutter nicht: „Kinder sind das Wichtigste, was wir haben. Wer Kinder erzieht, der erbringt für unser Land einen großen Beitrag.“ In diesem Zusammenhang ging Teufel mit dem neuen Familiengeld hart ins Gericht: „Das verletzt mein Gerechtigkeitsgefühl. Einkommensschwache bekommen am wenigsten.“

Im Anschluss nutzte Oberbürgermeister-Kandidat Dr. Ulrich Vonderheid die Gelegenheit, sich persönlich, seinen beruflichen Werdegang und seine Visionen für Leimen vorzustellen: „Leimen ist eine Stadt mit Charme und Flair, sie braucht aber mehr Inspiration und Präsentation. Ich möchte, dass Leimen ein Leuchtturm in der Metropolregion wird.“ Bürgernähe als Oberbürgermeister sei ihm sehr wichtig, auch möchte er Ansprechpartner für die Wirtschaft und Vereine sein.

Die musikalische Umrahmung des diesjährigen Neujahrsempfangs gestalteten auf herausragende Weise die Zwillinge Stefanie (Violine) und Vanessea (Flügel) Prosek vom Privatgymnasium St. Leon-Rot sowie Fritz Neidlinger am Saxophon und Dr. Armin Fink am Flügel. Die Sternsinger der Kirchengemeinde Leimen sammelten unter den Gästen für ihre gute Sache. Nach dem Schlusswort des CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Dr. Martin Lohneis sangen die Anwesenden gemeinsam das „Badner Lied“ gesungen.

Bei einem kleinen Imbiss wurden im Anschluss noch viele interessante Gespräche, insbesondere mit dem OB-Kandidaten Dr. Vonderheid geführt.

Text/Fotos: Matthias Busse Weitere Bilder:

Werner Pfisterer MdL auf dem Neujahrsempfang der CDU Leimen - Rede von Ministerpräsident a.D. Erwin Teufel - Grußwort von OB-Kandidat Dr. Ulrich Vonderheid
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