„Für eine Sicherung der qualitativen Vielfalt in der Digitalen Welt“ – Werner Pfisterer MdL mit der AG Medienpolitik zu Besuch bei der Landesanstalt für Kommunikation (LfK)

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„Neben den klassischen Aufgaben der Regulierung der Rundfunklandschaft und der Förderung der technischen Infrastruktur ist vor allem in jüngster Zeit die Medienpädagogik immer mehr in den Fokus der LfK gerückt“, so Präsident Thomas Langheinrich über die ufgabenschwerpunkte der LfK.

Die Digitalisierung werde eine revolutionäre Wirkung auf die Rundfunklandschaft haben. Dass die gegenwärtige Rundfunkstruktur ein Auslaufmodell sei, zeige sich auch daran, dass die von der LfK zu treffende Entscheidung über die Auswahl eines Jugendradios die wahrscheinlich letzte Entscheidung im Rahmen der „analogen Welt“ sein werde. In diesem Zusammenhang erwähnte er einen Vorschlag der LfK zur Änderung des Landesmediengesetzes. Es müsse eine automatische Verlängerung ermöglicht werden, statt einer umfassenden Neuausschreibung. Die UKW-Lizenzen müssten unter erleichterten Bedingungen verlängert werden können.

Präsident Langheinrich betonte, dass im technischen Bereich nicht nur die Infrastruktur gefördert sondern vor allem die privaten Sender gestärkt werden müssten. Hier müsse seiner Meinung nach der Gesetzgeber verbesserte Rahmenbedingungen schaffen. Man könne beispielsweise eine Koppelung der Fördergelder an die Zahl der tatsächlich beschäftigten Journalisten einführen, um dadurch das journalistische Niveau entsprechend zu erhöhen.

Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Medienpolitik“ Günther-Martin Pauli sagte zu, diese Ideen in die politische Diskussion mit einfließen zu lassen.

Einen breiten Raum nahm die Frage ein, wie die Medienpädagogik des Landes verbessert werden könne. Präsident Langheinrich verwies auf die vielfältigen Angebote der LfK, wobei er betonte, dass die LfK nicht selbst als Projektveranstalter in Erscheinung trete sondern versuche, die verschiedenen angebotenen Projekte zu vernetzen. Sehr wichtig, und bisher unterschätzt, sei die Einbeziehung des Handys in die Diskussion, da mittlerweile über 90 % aller Kinder und Jugendlichen ein eigenes Handy zur freien Verfügung hätten.

Die Anwesenden waren sich einig, dass aufgrund der technischen Entwicklungen die Anwendungsmöglichkeiten der Medien mittlerweile so mannigfaltig sind, dass eine entsprechende Kontrolle sehr schwierig sei. Dennoch müsse man alle denkbaren Möglichkeiten ergreifen, um wirksame technische Schranken zu installieren.

„Wir müssen insbesondere bei den PCs und den Handys den Einbau technischer Hürden vorantreiben und von den Herstellern einfordern“, so der medienpolitische Sprecher Günther-Martin Pauli.

Im Hinblick auf den unkontrollierten Fernsehkonsum der Kleinkinder sprach er sich für möglichst weitgehende Regelungen aus: „Letztendlich müssen wir schlicht über ein umfassendes Fernsehverbot für Kleinkinder nachdenken.“

Dieser Beitrag wurde unter Presse 2007 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.