Wenn sich jemand mit Bekleidung auskennt, dann er: Werner Schmitt, der in diesen Tagen sein 50jähriges Dienstjubiläum feiert und auf eine lange Laufbahn in der Textilbranche zurückblicken kann.
Begonnen hat alles 1957 mit seiner Lehre als Einzelhandelskaufmann im Modehaus „Köster-Horten“. Danach studierte er an der Textilfachschule in Lambrecht und ging als Textilingenieur zu einer Hosenladengruppe, bei dessen Tochterfirma „Chic und Strick“ er später Geschäftsführer wurde. Eine neue berufliche Herausforderung begann 1971, als Schmitt Produktmanager und Einkaufsleiter beim Großfilialisten „Orsay“ in Offenburg wurde.
Mit seinen Erfahrungen im internationalen Einkauf wagte er 1977 den Sprung in die Selbstständigkeit und gründete mit seiner Frau Ursula den Modevertrieb „Timotex“ in Walldorf. Nach den Ideen des Ehepaars Schmitt wurden im In- und Ausland Pullover, T-Shirts, Blusen und Hosen produziert und in Fachgeschäften in Deutschland vertrieben, darunter auch in den vier „Pulli Shops“, die Schmitt in Walldorf, Wiesloch, Mannheim und in seinem Elternhaus in Handschuhsheim eröffnet hatte. Während er die kleineren Geschäfte an Mitarbeiterinnen übergab, baute er 1984 zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern Susanne und Stefanie, die mittlerweile ebenfalls in der Branche tätig waren, „Schmitts Modeboutique“ in der Hauptstraße auf. 1988 erfüllte sich Werner Schmitt einen Herzenswunsch und eröffnete in der Neugasse den Herrenausstatter „Schmitts Männermode“. Zwei Jahre später folgte direkt gegenüber „Adonis“ das erste Heidelberger Fachgeschäft für Herren-Tag- und Nachtwäsche sowie Bademode. Im April 1994 änderte sich für die erfolgreiche Familie plötzlich alles: Schmitts Frau Ursula erlitt eine schwere Gehirnblutung, von der sie eine halbseitige Lähmung zurückbehielt. Da die Töchter inzwischen eigene Familien gegründet hatten und Schmitt sich um seine pflegebedürftige Frau kümmern musste, gab er bis auf „Schmitts Männermode“ alle Geschäfte auf. 2001 schloss er auch seinen letzten Laden und gab zahlreiche Ehrenämter im Einzelhandelsverband und bei Pro Heidelberg auf.
Neben seiner Tätigkeit als Trainer von Auszubildenden und als Referent bei Workshops der Galeria Kaufhof in der Hauptstraße war Schmitt in den vergangenen vier Jahren auch als Dozent für Wirtschafts-Arithmetik bei der SRH-Gruppe tätig und engagiert sich im Kreisvorstand der Heidelberger CDU.
Auch über das Rentenalter hinaus, das Werner Schmitt nächstes Jahr erreicht, möchte er weiterhin seine Berufserfahrung weitergeben. Vorrang hat jedoch die Betreuung seiner Frau, und auch mit seinen sechs Enkeln möchte Schmitt in Zukunft mehr Zeit verbringen.
Werner Pfisterer MdL ließ es sich nicht nehmen, Werner Schmitt persönlich zu seinem Dienstjubiläum zu gratulieren.
(Text: Timo Teufert / Foto: Kresin)