Ein gastronomischer Leuchtturm der Region soll, wenn es nach dem Willen des Stuttgarter Finanzministeriums geht, bald nicht mehr über Heidelberg leuchten. Das Ministerium plant, den Pachtvertrag mit dem Gastronomen Wolf Schönmehl nicht zu verlängern.
Die CDU-Gemeinderatsfraktion setzt sich aktiv für den Erhalt der Gastronomie Schönmehl auf dem Schloss ein und hat deshalb auch schon an Schlossverwaltung, Finanzministerium und den Ministerpräsidenten appelliert, den bisherigen Pächter Schönmehl beizubehalten.
Für die Mitglieder der Fraktion ist es unverständlich warum das Land dem anerkannten Schlossgastronomen kein Vertragsangebot zur Verlängerung des Pachtvertrages vorschlägt sondern auf einer Neu-Ausschreibung mit dem Ziel einer Massenabfertigung auf dem Schlossgelände besteht. Zwar schreibt das Finanzministerium an CDU-Stadtrat und Landtagsabgeordneten Werner Pfisterer, „dass sich das Finanzministerium der weiteren Entwicklung der Schlossgastronomie Heidelberg verantwortungsbewusst annehmen wird“, doch die Vorgehensweise des Ministeriums ist mehr als ungewöhnlich, da normalerweise zuerst Verlängerungsverhandlungen mit dem bisherigen Pächter aufgenommen werden.
„Wolf Schönmehl hat bereits eine rechtliche Prüfung der Ausschreibungspflicht in Auftrag gegeben“, berichtet die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Kristina Essig. Die Prüfung kam zu dem Ergebnis, dass eine Ausschreibungspflicht für die Schlossgastronomie nicht besteht.
„Wir haben den Verdacht, dass persönliche Differenzen zwischen der Finanzverwaltung und Wolf Schönmehl der Grund für die ungewöhnliche Vorgehensweise sind“, erklärt Dr. Jan Gradel, Vorsitzender der CDU-Gemeinderatsfraktion.
„Die Schlossgastronomie ist nicht nur ein Aushängeschild für unsere Stadt, sie ist auch für den Wirtschaftsstandort Heidelberg wichtig“, fügt Pfisterer hinzu. Denn mit seinem bewährten Konzept ist Schönmehls Gastronomie regelmäßiges Ziel von Firmen und Entscheidungsträgern aus der Region.
Foto: Schlossfoto Niederauer