Der Schutz von Nichtrauchern vor den Gefahren des Passivrauchens soll in Baden-Württemberg einen höheren Stellenwert erhalten. Geschützt werden sollen insbesondere Kinder und Jugendliche (z.B. in Kindergärten, Schulen) und Beschäftigte und Besucher in öffentlichen Gebäuden (z.B. Rathäuser, Krankenhäuser). Darüber informiert aktuell der Heidelberger CDU-Landtagsabgeordnete Werner Pfisterer. Die CDU-Landtagsfraktion hat deshalb die Landesregierung gebeten, eine gesetzliche Regelung über einen umfassenden Nichtraucherschutz vorzubereiten und schnellstmöglich einen entsprechenden Gesetzentwurf auf den Weg zu bringen.
Für den Bereich Gaststätten soll zunächst die abschließende Entscheidung des Bundes abgewartet werden. Parallel hierzu sollen aber vom Sozialministerium entsprechende Pläne zum Schutz von Gästen und Mitarbeitern/innen in Gaststätten ausgearbeitet werden. Der Fraktion geht es vorrangig um die Verbesserung des Gesundheitsschutzes der Passivraucher und dabei insbesondere der Kinder und Jugendlichen.
Nach Erhebungen des Statistischen Landesamtes (Mikrozensus 2005) sind über 75 Prozent der Menschen in Baden-Württemberg Nichtraucher, 20,3 Prozent rauchen regelmäßig und 4,2 Prozent gelegentlich. Passivraucher können – so das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg – die gleichen chronischen Erkrankungen bekommen wie Raucher. Über 260 Nichtraucher sterben jährlich in Deutschland an passivrauchbedingtem Lungenkrebs.
Passivrauchen ist aber auch die Ursache für den Tod von fast 3000 Menschen, die an einer koronaren Herzkrankheit, an einem Schlaganfall oder chronischen Lungenerkrankungen erkrankt waren.
Kinder sind besonders empfindlich für die Folgen des Mitrauchens, auch wenn sie dem Tabakrauch in Innenräumen nur kurz ausgesetzt sind. Passivrauchen kann ursächlich für verzögertes Lungenwachstum, eingeschränkten Geruchssinn, die Entstehung von Karies, Verhaltensauffälligkeiten und Übergewicht im Kindesalter sein.
Häufige Folgen sind außerdem eine erhöhte Anfälligkeit für akute und chronische Mittelohrentzündungen, Lungenentzündungen, Atemwegserkrankungen und Asthma. Besonders stark gefährdet sind ungeborene Kinder. Passivrauchen kann deren Entwicklung während der Schwangerschaft schwer beeinträchtigen und sogar Tot- oder Frühgeburten verursachen.
„Ich stimme mit unserem Fraktionsvorsitzenden Stefan Mappus völlig darin überein, dass die vorliegenden eindeutigen Untersuchungsergebnisse des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg uns zum Handeln zwingen, insbesondere auch aus besonderer Verantwortung gegenüber den Kinder und Jugendlichen“, sagte Werner Pfisterer MdL.