Wieviel Gesundheit wollen wir uns in Zukunft leisten?

Prof. Herzog überzeugt Werner Pfisterer MdL vom optimalen Einsatz der Landesfördermittel in der inneren Medizin der Uni-Klinik Heidelberg / Am Mittwoch, den 04.August, besuchte der hochschulpolitische Sprecher der CDU Landtagsfraktion Werner Pfisterer MdL,


unter der Leitung des geschäftsführenden Direktors Prof. Dr. med. Wolfgang Herzog die neue Universitäts- und Poliklinik Heidelberg. Grund des Besuchs war die Anwesenheit des Konstanzer Abgeordneten und gesundheitspolitischen Sprechers der CDU-Landtagsfraktion, Andreas Hoffmann MdL in Heidelberg. Direkt vor Ort konnten sich beide CDU-Politiker ein aktuelles Bild über das von Finanznöten geplagte Klinikum verschaffen. Vor einem halben Jahr stellten sie eine große Anfrage an die Landesregierung über die Zukunft der Universitätskliniken. Davor erkannten sie die Gefahr eines ca. 200 Mio Euro großen Defizits im Bereich der Unikliniken Baden-Württembergs. Dabei beträgt das voraussichtliche Haushaltsloch der Uniklinik Heidelberg bereits 18-20 Mio Euro. Das Klinikum hat große Mühe, das Defizit auszugleichen. So lässt man entbehrliche Stellen frei, setzt auf eine höhere Fluktuation und leistungsgerechte Bezahlung. Auch ein Ausstieg aus dem Angestelltentarifvertrag (BAT) wird von allen Anwesenden befürwortet. Auch Fragen, die eine mögliche Privatisierung betreffen sowie die daraus folgende Rechtsform wurden angeregt diskutiert. Zweifellos ist die Universitätsklinik höchst modern ausgerüstet. Behandlungsabläufe sind auf die Patienten abgestimmt und optimiert. Schon in der Notambulanz sind die Patienten bestens aufgehoben. Herzkrankheiten sind die häufigsten Notfallursachen. 60-70% aller Notfallpatienten kommen in die spezielle Brustschmerzabteilung und werden dort individuell überwacht. Zur genaueren Untersuchung entstand ein hoch moderner Herzkatheterbereich mit dem Kardio-MRT als Herzstück, ein Gerät, welches ohne Operation Schichtaufnahmen des Herzens ermöglicht. Kurze Wege zu den jeweiligen Stationen kennzeichnen das Behandlungssystem. Die Stationen sind sehr patientenfreundlich, mit ansprechender Optik, und sehr guter Betreuung. Forschung und Technik befinden sich auf international anerkanntem und hohem Niveau. Die Stammzellenforschung bildet hier das größte Projekt. Ein innovatives Schulungssystem für Medizinstudenten sorgt seit einiger Zeit wieder für rege Nachfrage im Studienfach Humanmedizin. Hier soll auch der persönliche Umgang mit Patienten geschult werden. Für die Betroffenen wird auf diese Weise ein Höchstmaß an medizinischer Versorgung auf der einen Seite und eine optimale klinische Ausbildung auf der anderen Seite gewährleistet. Im Anschluss an eine ausführliche Führung stellten die Anwesenden auch die Frage nach der Finanzierbarkeit der Klinik. Letztlich führt es auf die Wertfrage zurück: Wieviel Gesundheit wollen wir uns in Zukunft leisten? Was können wir wofür ausgeben? Dies sind Fragen, die nur innerhalb der Gesellschaft gelöst werden können, so Werner Pfisterer. Das Problem muss jedoch jetzt, wo es noch steuerbar ist, gelöst werden. Später verschlimmern nur überhastete Gesetze die Situation noch zusätzlich. Die beiden CDU-Politiker wurden von der Stadträtin Monika Frey-Eger, dem stellvertretenden Verwaltungsdirektor H. Funk, Herrn Utz Göbel, Planungsgruppe Medizin sowie von Susanne Hoffmann begleitet.

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