Es war keine Nacht wie jede andere für den Heidelberger Landtagsabgeordneten, Stadtrat Werner Pfisterer, seine Zweitkandidatin und Stadträtin Monika Frey-Eger, Stadträtin Yvonne Eismann-Knorr und Stadtrat Manfred Benz.
In zwölf Nachtstunden besuchten sie zwölf Heidelberger Einrichtungen, in denen auch nachts gearbeitet werden muss. Den Auftakt bildete ein Besuch im Druckzentrum der Rhein-Neckar-Zeitung: Hier werden die leeren Rollen Papier bedruckt, geschnitten, gefalzt und zusammengelegt, bevor sie morgens in aller Frühe in die Briefkästen und Kioske gelangen. Von der Herstellung der Druckplatten bis zu den ersten fertigen Seiten konnten die vier Kommunalpolitiker die ersten Lebensminuten der Samstagsausgabe mitverfolgen.
In der Frauenklinik durften sie einen Blick in die Frühgeborenen-Intensivstation werfen, wo die Kleinsten der Kleinen mit viele Technik, aber auch mit mindestens ebenso viel Liebe versorgt werden. Zwischen einer Vielzahl von Apparaten, die sich durch unterschiedliche Signaltöne immer wieder in Erinnerung riefen, waren die Plegerinnen und Pfleger ruhig und konzentriert bei der Arbeit.
Bei der Feuerwehr, der Polizei und beim Deutschen Roten Kreuz konnten sich Pfisterer und sein Team einen Eindruck darüber verschaffen, was sich hinter den Notrufnummern 110, 112 und 19 222 verbirgt: In den modernen Telefon- bzw. Betriebsleitzentralen sitzen erfahrene Beamte, Feuerwehrmannschaften und DRK-Mitarbeiter, die auch nachts engagiert und mit Hilfe modernster Infrastruktur Notrufe schnell und wirkungsoll bearbeiten. Sie wiederum können auf ein breites Netz von Mitarbeitern bauen, die nachts für jeden denkbaren Einsatz zur Verfügung stehen.
In der Chirurgie, der Ludolf-Krehl-Klinik und im Elisabeth-Krankenhaus sahen sie, wie die medizinische Versorgung Heidelbergs, der Region und teilweise darüber hinaus gewährleistet wird. Ob nun für Notfälle oder bei Schwangerschaften: Rund um die Uhr sind ausreichend Ärzte und Pflegekräfte anwesend, um möglichst schnell optimale Hilfe leisten zu können.
Damit Strom, Wasser und Gas auch nachts jederzeit verfügbar sind, ist die Bereitschaft der Heidelberger Versorgungs- und Verkehrsbetriebe auch nachts durchgehend besetzt. Hier sitzen Mitarbeiter, die bei einer technischen Störung sofort ein Notfallteam losschicken können, das größere Schäden oder Unannehmlichkeiten verhindert. Ein Zeichen der Solidarität setzten die Christdemokraten bei den US-Soldaten im Headquarter und bei der Bundeswehr auf dem Flugplatz im Pfaffengrund.
Der anschließende Besuch bei der Bäckerei Mantei diente dann nicht ausschließlich informativen Zwecken: Werner Pfisterer, Monika Frey-Eger, Yvonne Eismann-Knorr und Manfred Benz waren natürlich begeistert, als sie sahen, wie die frischen Backwaren für den Frühstückstisch ofenfrisch vor ihrer Nase herumgefahren wurden. Ihr Glück war aber erst so richtig perfekt, als sie nach einem Blick in die Backstube und Gesprächen mit den Bäckern auch einmal die „Backwaren testen konnten“, schließlich brauchen auch Politiker am frühen Morgen ein Frühstück.
Den Abschluss bildete ein Besuch bei der Bahnhofsmission, wo sie sich ein Bild vom hohem – teilweise ehrenamtlichen – Einsatz für die armen und schwachen in der Gesellschaft verschaffen konnten. Deshalb sprachen sich die Stadträte gemeinsam dafür aus, die Bahnhofsmission in ihrer jetzigen Form zu erhalten.
Ziemlich „groggy“ waren die „Nachtstadträte“ anschließend überzeugt: „Sicherheit und Versorgung sind auch in der Nacht voll gewährleistet“, so Pfisterer. Monika Frey-Eger war begeistert darüber, „wie hoch motiviert und engagiert nachts Menschen dafür sorgen, dass wir uns sicher fühlen können.“ Yvonne Eismann-Knorr hat „viele Leute getroffen, die sich unglaublich einsetzten, obwohl sie nachts keine leichte Arbeit verrichten.“ Für Manfred Benz war auch die Resonanz bei den Besuchten beeindruckend: „Wo wir auch hinkamen, wir wurden sehr positiv aufgenommen.“ Wann immer sie eine Einrichtung verließen: Sie mussten versprechen, irgendwann einmal wieder zu kommen. Für Pfisterer ist wichtig: „Mit dieser regelmäßig stattfindenden Aktion wollen wir uns ja nicht nur einen Einblick verschaffen. Viel wichtiger ist uns, den Einsatz derer zu würdigen und hervorzuheben, die die Nacht zum Tage machen. Und das sind nicht so wenige Menschen in einer Stadt.“
Pfisterers Terminplan ging am Samstag dann nahtlos weiter. Bis zum abendlichen Weihnachtsessen der CDU Heidelberg blieben nur drei Stunden Schlaf. Da wirkte er dann doch etwas erschöpft, nach 38 Stunden auf den Beinen. „Jetzt werde ich wohl doch mal eine Runde Schlafen gehen“, setzte er lächelnd hinzu – seine Müdigkeit nur mühsam unterdrückend. Und wenn er dann seine Augen schließt, kann er sicher sein, dass auch in dieser Nacht Heidelberg wieder gut versorgt ist…