Zum Jahresende /Text für das Stadtblatt

Liebe Bürgerinnen und Bürger, ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Dabei ist es im Verlauf des Jahres in Heidelberg nicht ruhiger sondern eher rauher im politischen Ton geworden.


In einer tendenziösen Resolution des Ausländerrates, vorgelegt vom Ausländerbeauftragten der Stadt Heidelberg, Mehmet Killic, wurde die CDU in Bund und Land sowie in Heidelberg heftig angegriffen. Deshalb zog CDU-Stadtrat Manfred Benz aus dem Ausländerrat aus. Dabei ist der Ausländerrat ein wichtiges Gremium, wenn man es mit der Integration ernst nimmt, so wie es wohl die meisten Ausländer in Heidelberg tun. Deshalb kann ich aus eigener Erfahrung und auch nach zahlreichen Gesprächen immer wieder bestätigen: Der Fall Kilic ist ein Einzelfall. Dennoch prägt er augenblicklich den Umgangston. Mir stellt sich die Frage, wem das nützen soll?

Es würde allen Bürgern in der Stadt nutzen, wenn wir wieder sachlich über die Ausländerpolitik diskutieren könnten. Ein wenig emotionale Disziplin gehört schon in die politische Auseinandersetzung, schließlich trägt jeder in der Öffentlichkeit tätige eine gehörige Portion Verantwortung. Ob Aus- oder Inländer: Die Menschen in Heidelberg sollen einander weiter ohne Vorbehalte begegnen können. Deshalb appelliere ich an den Vorsitzenden des Heidelberger Ausländerrates, ein friedliches Zusammenleben in der Stadt wieder möglich zu machen. Nehmen Sie Ihre Äußerungen zurück und suchen Sie den Dialog – auch mit den Stadträten der CDU.

Der Weihnachtsabend ist ein Friedensaufruf an alle Menschen. Deshalb wünsche ich Ihnen und uns allen wieder eine Rückkehr zu menschlichen Umgangsformen, die von gegenseitigem Respekt und persönlicher Anerkennung geprägt sind. Trotz aller politischen Unterschiede, sollten wir menschlich fair miteinander umgehen, ein Beispiel geben. Dann wird es auch politisch ein gutes Neues Jahr 2001 werden.

Dies ist auch wichtig, stehen wir doch vor einer Landtagswahl – einer wichtigen Entscheidung für unser Land. Meine Bitte daher: Denken Sie rechtzeitig ans Wählen, besonders wenn Sie Briefwähler sind. Denn durch eine Wahlenthaltung stärken Sie – ohne Ihr Wollen – rechte und linke Extremisten. Und die brauchen wir nun wirklich nicht im Parlament!

Im Namen der CDU-Gemeinderatsfraktion wünsche ich Ihnen persönlich ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2001!

Ihr Werner Pfisterer

Stellvertretender Vorsitzender der CDU-Gemeinderatsfraktion und Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg

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